Die Rapsfelder in Niedersachsen blühen gelb
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Rapsblüte verschönert die Landschaft

von Michael Weber
2 Minuten Lesedauer

Gelbe Pracht trotz tristen Wetters

Es ist soweit. Trotz des derzeit nasskalten Wetters blüht der Raps in weiten Teilen Niedersachsens. Die Felder glänzen goldgelb und setzen wunderschöne Farbakzente. Diese schöne Blütenpracht hält etwa vier Wochen. Dann verblüht die Pflanze und bildet die wertvollen Schoten aus.

Raps trotzt der Kälte

Die niedersächsische Landwirtschaftskammer hat heute in einer Presseinformation erfreut festgestellt, dass der Raps sich trotz Schneeregen und Hagel gut entwickelt. Allerdings erschweren die niedrigen Temperaturen und der viele Niederschlag das Bestäuben der Blüten. Denn Bienen und andere Insekten sind bei dem Wetter kaum in der Luft. Trotzdem erwarten die meisten Landwirte für dieses Jahr eine ordentliche Rapsernte.

Wertvolle Öle aus der Rapspflanze

Für dieses Jahr sind noch keine Zahlen für Anbaufläche und erwartete Ernte abzusehen. Die Erträge der letzten Jahre belegen jedoch, dass Raps die wichtigste Ölpflanze in Niedersachsen ist. Im vergangenen Jahr haben die niedersächsischen Landwirte 120.000 Hektar Raps geerntet. Damit sind sechs Prozent der Ackerflächen hierzulande mit Raps angebaut gewesen. Der Ertrag pro Hektar lag bei 39 Dezitonnen. Gegenüber den Vorjahren war das ein deutlicher Rückgang in der Fläche. Allerdings ist die sogenannte Marktleistung für die Landwirtschaft entscheidender. Denn neben der Anzahl der Körner und dem Verkaufspreis spielt der Ölgehalt der Schoten eine bedeutende Rolle. Fläche allein macht kein gutes Rapsjahr.

Von der Rapsblüte zum Öl

Raps wird vor allem wegen des Öls angebaut. Die Rapsblüte geht in ein Schotenwachstum über. Diese Schoten enthalten etwa zwei Millimeter große schwarze und dicke Rapskörner. Je nach Rapssorte und Erntejahr enthalten diese Körner ca. 45 Prozent Öl. Dieses Öl ist wertvoll. Zum einen entstehen daraus wichtige Lebensmittel wie Margarine und Rapsöl. Zum anderen lassen sich die Rapskörner aber auch zu Schmierölen wie Hydrauliköl und den Treibstoff Biodiesel raffinieren. Der Vorteil dieser industriell einsetzbaren Öle ist, dass sie biologisch abbaubar sind. Außerdem wird ein Teil des Rapses auch als Futtermittel verwendet.

Raps ist eine alte Ölpflanze

Raps stammt ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeerraum. Dort wurde die Ölpflanze bereits in der Antike angebaut. Aus dem Raps gewannen zum Beispiel die Römer Speise- und Lampenöle. Von dort kam der Raps im späten Mittelalter nach Europa und wurde schnell zur wichtigsten Ölfrucht. Das galt zum Beispiel speziell in Norddeutschland, während im Süden und Osten Deutschlands Rüpsen vorherrschte. Vorübergehend verringerte sich der Rapsanbau deutlich, als Erdöl zum industriell nutzbar wurde. Im zweiten Weltkrieg wurde der Raps „wiederentdeckt“ und seit den 1970er-Jahren wird er wieder verstärkt als Nutzpflanze in Niedersachsen angebaut.

Einen Vorteil hat die Pflanze außerdem: Im Frühjahr blühen die Felder im ganzen Bundesland herrlich gelb. Die Rapsblüte ist einfach ein Augenschmaus. So wie in Greetsiel/Krummhörn (siehe Video).

Foto: Michael Weber

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