Kulturerbe das Grafenschloss zu Hoya
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Das Land Niedersachen verkauft das Grafenschloss zu Hoya/Weser

von Redaktion
2 Minuten Lesedauer

Diskussionsbeitrag von Elfriede und Heinz Hornecker zum Thema

Das Grafenschloss das Kulturerbe der Samtgemeinde Hoya soll Verkauft werden. Wie kann Hoya attraktiver werden?

Wieder einmal bewegt diese Frage die Gemüter. Kann man Finanzkraft fördern und gleichzeitig den alten Charme der Kleinstadt wieder herstellen? Versuche in dieser Hinsicht sind nicht neu, Erfolge begrenzt, aber doch vorhanden.

Zunächst musste mit Fehlern der Vergangenheit aufgeräumt werden. So idyllisch Hoya in den Fünfzigern vielleicht war, die Politik hat damals schwere Fehler begangen, indem sie Industrie aus Hoya abwandern ließ (Grünzig, Riedl). Die Schließung öffentlicher Einrichtungen wurde bis in die jüngste Vergangenheit nicht verhindert. Aufgabe in unserer Zeit ist es nun, auf der Grundlage gesicherter Finanzen, und dafür ist Gewerbeansiedlung bzw. –entwicklung nötig, die Stärken unserer Stadt auszubauen. Dazu einige Stichworte.

  1. Schloss: Der letzte Graf, der in Hoya residierte, war Otto VII. Er ist nachweislich Stammvater der englischen, spanischen, belgischen, dänischen, schwedischen, norwegischen und niederländischen sowie einiger nicht mehr regierender europäischer Königshäuser. Eine Begegnungsstätte für Jugendliche aus ganz Europa wäre hier am richtigen Ort. Sportstätten für solche Gäste sind reichlich vorhanden (Ruderverein nebenan, Wassersportverein gegenüber, Freibad und Reitschule in der Nähe). Wenn man ernsthaft will und energisch genug nervt, lassen sich sicher auch EU-Fördergelder für eine solche Begegnungsstätte  „Europaschloss Hoya“ auftreiben.
    In Verbindung damit können wir uns das Schloss als Sitz eines Kunstvereins vorstellen, der Malerei, Grafik, Fotografie etc. ausstellt, Kurse abhält usw. und für die von ihm genutzten Räume verantwortlich ist.
    Zurzeit ist das Land Niedersachsen nur daran interessiert, das Schloss zu verkaufen, wie mir Herr Schlocker vom Liegenschaftsamt in Hannover telefonisch mitgeteilt hat. Wie eine Nutzung dann aussieht, steht in den Sternen. Weder das Land noch die Kommune dürfen sich auf windige Zusagen – siehe Krankenhaus – verlassen und damit  den endgültigen Verfall des Grafenschlosses riskieren.
  2. Bürgerpark: Wenn die begonnene Neugestaltung beendet ist, bieten sich vielfältige Gelegenheiten für Open-Air-Veranstaltungen musikalischer und künstlerischer Art. Warum stehen die Skulpturen eines Hoyaer Künstlers in Rethem im Londypark und nicht im Hoyaer Bürgerpark?
  3. Weserradweg: Radwanderer durchfahren Hoya in großer Zahl. Wenn sie aus Richtung Bücken kommen, holpern sie über einen miserablen Radweg, queren Grundstückseinfahrten unter Gefahr für Leib und Leben und passieren dabei unansehnliche Gewerbebetriebe. Die müssen sein – siehe oben. Können sie nicht besser begrünt werden? Die Touristen kaufen bei Aldi Mineralwasser, essen ein Eis, übernachten vielleicht auch einmal, aber nichts kann sie veranlassen, einige Tage zu bleiben. Die oben beschriebenen Kunst und Kulturprojekte im Schloss, frühzeitig überregional bekannt gegeben, kulturelle Angebote wie musikalische Events oder die Möglichkeit kleiner Paddeltouren auf der Weser könnten zum Verweilen einladen.

Auch hier gilt: Wer eine Sache will, sucht einen Weg, wer nicht will, eine Erklärung.

Foto: Heinz E. Hornecker

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