E-Auto richtig versichern

von Redaktion
4 Minuten Lesedauer

Wissenswertes rund um Tarife und Leistungen

Der Absatz von Elektroautos kommt langsam, aber sicher in Schwung. Zu Beginn des Jahres 2022 waren bereits eine Million elektrisch getrieben Fahrzeuge auf deutschen Straßen unterwegs. Diese Stromer sind noch immer keine Massenerscheinung, aber die E-Autos sind keine Exoten mehr. Für viele Interessierte stellt sich eine wichtige Frage: Ist bei der Kfz-Versicherung etwas Besonderes zu beachten?

E-Auto versichern: Welche Unterschiede gibt es zu Verbrenner-Kfz?

Zunächst eine erfreuliche Nachricht. Bei der reinen Kfz-Haftpflichtversicherung gibt es keine Unterschiede zu den bisherigen Fahrzeugen zu beachten. Da es auch entgegen der landläufigen Meinung keine erhöhte Brandgefahr gibt, müssen die Versicherungen keine erhöhten Kosten befürchten. Die Statistiken zeigen darüber hinaus keine besonderen Auffälligkeiten bei den unterschiedlichen Antriebsarten. Die Folge: Die Tarife sind faktisch identisch.

Anders ist es bei der Kaskoversicherung. Hier lohnt es sich, auf Feinheiten zu achten, die besonders die Elektromobilität betreffen. Einige für Elektroautos unverzichtbare Versicherungsleistungen sind entweder bereits im Standardtarif enthalten oder müssen als zusätzliche Optionen über die Kaskoversicherung gewählt werden. Das betrifft zum Beispiel die Zusatztarifbausteine für Elektrofahrzeuge. Dadurch kann es zu Unterschieden bei den Kosten der Versicherung kommen.

Zusammengefasst: Haftpflicht, Teilkasko und Vollkasko

Welche Autoversicherung leistet was

Kfz-Versicherungen in Deutschland sind in drei Haupttypen unterteilt. Diese bestimmen, welche Schäden abgedeckt sind und wie teuer der Versicherungsschutz wird.

  • Haftpflichtversicherung: Dieser Schutz ist gesetzlich vorgeschrieben und deckt Schäden ab, die Sie mit Ihrem Fahrzeug anderen zufügen.
  • Teilkaskoversicherung: Diese Zusatzversicherung deckt bestimmte weitere Schäden an Ihrem eigenen Fahrzeug ab. Dazu zählen Diebstahl, Feuer, Explosion, Zusammenstoß mit Haarwild, Sturm, Hagel, Blitzschlag oder Überschwemmung.
  • Vollkaskoversicherung: Die Vollkaskoversicherung bietet den umfassendsten Schutz und deckt zusätzlich zu den Leistungen der Teilkaskoversicherung auch selbstverschuldete Unfallschäden und Vandalismus am eigenen Fahrzeug ab.

Die Kaskoversicherungen unterscheiden sich in Details bei den Versicherern. Dadurch entstehen verschiedene Prämien und Absicherungen. An dieser Stelle ist der Elektromotor ein wichtiger Punkt. Denn dadurch entstehen weitere Risiken für Halter – und Versicherungen.

  • Batterie: Ein wichtiger Punkt bei Elektroautos ist die Batterie. Einige Versicherungen können Schäden oder Verlust der Batterie abdecken.
  • Ladegerät und Ladekabel: Einige Versicherungen übernehmen Schäden oder Verlust des Ladegeräts und des Ladekabels abdecken.

Wer diese Risiken absichern möchte, sollte das Kleingedruckte der Versicherungen genau prüfen. Neben der Deckungssumme spielen bei den Kosten Fahrzeugtyp und die eigenen „schadendfreie Jahre“ mit hinein. Hilfreich bei der Entscheidung können Versicherungssportale oder unabhängige Versicherungsmakler sein.

E-Auto: Welche Schäden sollte die Kfz-Versicherung abdecken?

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Die Fahrzeugversicherung für Elektroautos sollte eine Vielzahl von Schäden abdecken. Dazu zählen insbesondere (Folge-) Schäden durch

  • Brand,
  • Überspannung/Blitzschlag,
  • Sturm/Überschwemmung,
  • Kurzschluss,
  • Diebstahl/Vandalismus,
  • Hackerangriffe und
  • Marderbisse.

Eine wesentliche Komponente ist der Akku. Er stellt etwa ein Drittel des Gesamtwertes des Fahrzeugs dar. Eine Reparatur oder ein Austausch kann schnell bis zu 15.000 Euro oder mehr kosten. Bei den meisten Versicherungsunternehmen ist der Akku in der Kaskoversicherung enthalten.

Wichtig ist auch hier das Kleingedruckte. Es ist zum Beispiel ein Unterschied, ob im Schadensfall nur der Zeitwert oder auch der Neuwert des Akkus ersetzt wird. Das kann eine erhebliche finanzielle Summe ausmachen.

Das Feuerproblem bei Elektroautos

Die Feuergefahr bei Elektromotoren ist gering. Entsteht jedoch ein Brand, ist das Löschen kompliziert. Die Teilkaskoversicherung deckt die Kosten ab. Das schließt Kosten für das Löschen des Brandes, die vorübergehende Unterbringung des Fahrzeugs zur Verhinderung einer erneuten Entzündung und die Entsorgung von kontaminiertem Löschwasser ein.

Vollkasko für E-Autos kann sich lohnen

Vollkaskoversicherungen lohnen sich besonders bei neuen E-Autos und bei hochpreisigen Fahrzeugen. Kommt es zu Schäden, entstehen bei der Beseitigung erheblich Rechnungssummen. Die Vollkasko kann dann einspringen. Allerdings erhöhen sich in der Folge in der Regel die Prämien.

Trotz der weitreichenden Abdeckung gibt es jedoch Risiken in Bezug auf den Akku, die nicht automatisch in den Versicherungsschutz einbezogen sind. Dazu gehören Verschleiß, Leistungsrückgang, chemische Reaktionen und Konstruktionsmängel. Diese Risiken fallen in der Regel unter die Herstellergarantie.

Einige Versicherungsanbieter decken allerdings Bedienungsfehler ab, wie etwa Schäden, die durch eine vollständige Entladung des Akkus verursacht werden. Es gibt jedoch auch Anbieter, die darauf hinweisen, dass solche Probleme durch den Einsatz von Batteriemanagementsystemen weitgehend vermieden werden können.

Häufig vernachlässigt bei der Versicherungsentscheidung ist die Infrastruktur. Dazu zählen die Ladestation (Wallbox) und das Ladekabel. Schäden an der eigenen Ladestation, sei es durch Fehlbedienung oder aufgrund eines Fehlers des Fahrzeugs, sollten ebenfalls in der Versicherung inbegriffen sein. Das ist jedoch nicht bei allen Anbietern der Fall.

Der Traum vom E-Auto

Der Traum vom E-Auto – die Versicherung ist gar nicht teuer

Wer zahlt bei einer Panne mit dem Elektroauto den Abschleppdienst?

Bei einer Panne mit einem Elektroauto stellt sich oft die Frage, wer für den Abschleppdienst aufkommt. Einige Versicherer bieten eine Übernahme der Kosten an. Allerdings nur über eine zusätzliche Schutzbriefversicherung.

Das Problem: Da das Abschleppen eines Elektroautos komplizierter sein kann als bei einem Verbrenner, sind diese Angebote nicht immer günstig. Es liegt an der Antriebsachse, über die Elektroautos den Strom erzeugen. Um Schäden und Brandgefahr beim Abschleppen zu vermeiden, sind Fachwissen und passende Ausrüstung erforderlich.

Fazit: Beim Versichern der E-Autos genau hinsehen

Die Kfz-Versicherung eines Elektroautos unterscheidet sich grundsätzlich nicht wesentlich von der eines Verbrenners, wobei die Batterie ein wesentlicher Kostenfaktor sein kann und daher oft speziell abgesichert wird. Bei der Wahl der Versicherung sollten auch potenzielle Risiken wie Diebstahl, Vandalismus, Überspannung und Naturereignisse bedacht werden, wobei die Deckungssummen und Leistungen zwischen den Versicherungsanbietern variieren können.

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