Fibromyalgie-Selbsthilfegruppe finden
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Fibromyalgie-Selbsthilfegruppe

von Michael Weber
3 Minuten Lesedauer

Hilfe bei einer unspezifischen Krankheit

Tendomyopathie oder Fibromyalgie sind sehr unspezifische Krankheiten. Das führt zu zwei Resultaten. Zum einen müssen die Betroffenen häufig eine große Ärztetour absolvieren, bevor sie Hilfe finden. In dieser Zeit leiden sie an starken Schmerzen, deren Ursache ungeklärt bleibt. Zum anderen sind die Diagnosen und Befunde sehr schwer zu formulieren. Die Krankheiten können einerseits an wenigen Dingen fehlerfrei diagnostiziert werden, andererseits sind die Symptome sehr vielfältig, sodass auch immer andere Ursachen infrage kommen. Da organische Ursachen sich im Verlauf der Untersuchungen meistens als nicht existent ergeben, sehen nicht wenige Ärzte viele Patienten als Simulanten an, da sich Tendomyopathie und Fibromyalgie noch in den Anfangsstadien der medizinischen Forschung befinden. Das zehrt zusätzlich an den Nerven der ohnehin schon stark belasteten Betroffenen. Diesen ist deshalb unbedingt der Besuch einer Fibromyalgie-Selbsthilfegruppe anzuraten, um den doppelten Druck verarbeiten zu können.

Fibromyalgie als Form der Tendomyopathie

Fibromyalgie ist eine chronische Form der Tendomyopathie. Dabei handelt es sich um eine schmerzhafte Sehnenerkrankung, die sich auf die umliegenden Muskeln erstreckt und im ganzen Körper immer wieder zu starken Schmerzen führt. Die Symptome gleichen einer Entzündung, ohne dass es aber entsprechende Hinweise darauf gibt.

Psychische Belastung wird unerträglich

Die Tortur der Schmerzen, der meistens erfolglosen Arztsuche, der fehlenden Hilfe und die im Raum stehende Unglaubwürdigkeit lässt Betroffene fast verzweifeln. Zu den körperlichen Schmerzen gesellen sich psychische Belastungen, die bis hin zu depressiven Phasen führen können. Hier ist dringend Hilfe notwendig. Eine Möglichkeit, das Problem Fibromyalgie anzupacken, ist der Besuch einer Selbsthilfegruppe. Dabei handelt es sich um eine Gruppe von Betroffenen, die anderen Betroffenen helfen wollen und mit ihnen gemeinsam die Folgen der Krankheit verarbeiten wollen. Dabei bieten Selbsthilfegruppen zwar eine Laienhilfe, diese ist aber meistens von einer Qualität, die sich vor professionellen Angeboten nicht zu verstecken braucht. Eine Fibromyalgie-Selbsthilfegruppe ist so etwas wie ein Experte der eigenen Betroffenheit.

Hilfe in einer Selbsthilfegruppe

Zunächst sind Selbsthilfegruppen generell eine gute Anlaufstelle, um verstanden zu werden. Auch in Niedersachsen existieren davon einige. Erkrankte treffen hier auf ebenfalls Betroffene, die das Leiden und die daraus entstehenden Probleme nachvollziehen und damit wirklich verstehen können. Dieses Verständnis schafft eine positive Atmosphäre, die den Betroffenen von Tendomyopathie und Fibromyalgie hilft, mit ihrer Krankheit zu leben. Hier finden Sie aber auch Trost durch ein soziales Netzwerk. Eine Fibromyalgie-Selbsthilfegruppe ist aber weit wichtiger als nur ein Trostspender. Sie bietet viele Informationen für die Betroffenen, helfe, fachkundige Ärzte zu finden und geben medizinische Fachinformationen weiter, die für Fibromyalgie relevant sind. Das geschieht nicht nur mündlich oder in Papierform, denn viele Selbsthilfegruppen veranstalten Diskussionsrunden, Vortragsreihen oder Besuche von medizinischen Fachzentren. Symptome, Diagnosen, Therapieformen sind dabei Schwerpunkt des gegenseitigen Austausches mit dem Ziel, die bisher kaum zu heilende Krankheit zu lindern oder weitgehend zu therapieren. Ratsuchenden wird hier eng am Thema und aus eigener Erfahrung heraus geholfen.

Durch viele weitere Freizeitaktivitäten wie gemeinsame Ausflüge, Kuchennachmittage oder feierliche Anlässe und vieles andere bietet eine Fibromyalgie-Selbsthilfegruppe den Betroffenen eine Anlaufstelle, um gemeinsam mit anderen das Leben wieder ein Stück mehr genießen zu können. Diese so (zurück-) gewonnene Lebensqualität hilft dabei, den Erkrankten in seiner Situation zu stabilisieren und trägt so zu einem positiven Behandlungsverlauf bei.

Eine Fibromyalgie-Selbsthilfegruppe gibt es in nahezu jeder größeren und mittleren Stadt. Informationen und Adressen sind über die regionalen Selbsthilfekontaktstellen von Wohlfahrtsverbänden oder sozialen Vereinen zu erhalten oder über den Fibromyalgie-Verband. Selbsthilfegruppen werden unter anderem von den Krankenkassen gefördert. Deshalb ist ihr Besuch die Betroffenen normalerweise kostenlos. Hilfreiche Informationen gibt es unter anderem auch auf der Webseite Fibromyalgie-Syndrom als Download.

Wichtiger Hinweis

Alle Angaben sind ohne Gewähr und ohne medizinisches Fachwissen verfasst. Bitte konsultieren Sie bei Verdacht auf diese Krankheit oder/und andauerndem Schmerzen einen Arzt.

Foto: Clipdealer

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