Snirtje-Braten aus Niedersachsen

Snirtje-Braten

von Redaktion
2 Minuten Lesedauer

Schweine-Spezialität aus dem Raum Papenburg

Im niedersächsischen Papenburg gilt der Snirtje-Braten (Schweinebraten), auch Snirtje, als Nationalgericht und wird gerne in den ansässigen Traditionsgasthäusern serviert. Der Snirtje-Braten ist darüber hinaus eine althergebrachte, typisch ostfriesische Spezialität, auch wenn man das zunächst gar nicht vermuten würde, da Ostfriesland streng genommen nur angrenzend und zudem eher für den Fischgenuss bekannt ist.

Schweinefleisch in groben Stücken, aus dem Schweinenacken oder der Schweineschulter wird bevorzugt für den saftigen Schmorbraten mit feiner Soße verwendet, aber auch Filetstücke sind denkbar. Es finden sich zahlreiche Variationen, aber für die echten Genießer ist nur das originale Rezept das Wahre, zu dem wir später noch kommen.

Snirtje: das leckere Schlachtgericht der Ostfriesen

Die Ostfriesen lebten früher nicht nur vom Fischfang, auf den Höfen wurden auch Schweine gehalten und in den Wintermonaten selbst geschlachtet. Der Snirtje-Braten war das Highlight des Schlachttages und damit der gute Braten am Ende des Tages serviert werden konnte, begann das Schlachtfest mit dem Herauslösen von großen Fleischstücken, meist aus Nacken oder Schulter des Schweines, die dann fein gewürzt und mit Zwiebeln butterweich geschmort wurden. Nach getaner Schlachtarbeit versammelten sich die hungrigen Mäuler am großen Tisch und ließen sich den Snirtje-Braten zur verdienten Belohnung bestens schmecken.

Rezept: Und so wird der Snirtje-Braten nach alter Tradition gekocht

Der Snirtje-Braten ist einfach zuzubereiten, für vier Personen sollte 1 kg Schweinefleisch ausreichen. Die Fleischstücke werden etwa faustgroß geschnitten und mit Salz, Pfeffer, Piment gewürzt. In einem großen Braten- oder Schmortopf (mit Deckel) Öl oder Butterschmalz erhitzen und darin die Fleischstücke von allen Seiten kräftig anbraten, bis sie braune Farbe annehmen. 2 große Zwiebeln werden geschält und grob in Würfel geschnitten und zum Fleisch gegeben. Auch die Zwiebelwürfel sollten Farbe annehmen, um ihre Röstaromen zu entfalten. Nach ca. 5 Minuten wird der Braten mit Wasser angegossen und aufgefüllt, so dass etwa 2/3 des Fleischs bedeckt sind. Wer möchte, kann noch ein oder zwei Lorbeerblätter mit hineingeben. Deckel drauf und bei geringer Hitze und unter gelegentlichem Wenden bis zu zwei Stunden schmoren lassen. Dabei zwischendurch ggf. noch wenig Wasser angießen, damit Fleisch und Zwiebeln nicht anbrennen. Nach der Garzeit die Soße binden und nach Belieben nachwürzen, auch Verfeinerungen mit Wein, Bier oder Sahne sind in den Variationen denkbar.

Im Emsland und der Papenburger Region kann man den fertig gewürzten und teils eingelegten Snirtje-Braten sowie ein spezielles Snirtje-Gewürz auch beim Metzger kaufen. Das ist aber reine „Geschmackssache“ und Traditionsbewusste schören nach wie vor auf ihre eigene oder überlieferte Würzmischung, die ganz einfach auch nur aus Salz und Pfeffer bestehen kann. Als Beilagen werden wahlweise Rotkohl, Senfgurken, Kohlrabi in heller Mehlschwitze, rote Beete, eingelegter Kürbis, Salzkartoffeln oder Bratkartoffeln gereicht, ein Bier rundet den Genuss ab.

Foto: Clipdealer

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