Spargel aus Niedersachsen
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Spargel – aus Asien nach Niedersachsen

von Redaktion
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Alles rund um das königliche Gemüse

Spargel ist ein aromatisches Stangengemüse und wird auch gern als “essbares Elfenbein” oder “Frühlingsluft der Stangen” bezeichnet. Speziell aus Niedersachsen stammt sehr viel und sehr schmackhafter Spargel. Hier wird “das königliche Gemüse” in der Küche vielseitig verwendet. Der Nienburger Spargelteller ist beispielsweise weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt.

Spargel – königliches Gemüse

Spargel ist eine mehrjährige Staude. Der Wurzelstock, das Rhizom, überwintert 35 cm unter der Erdoberfläche. Im Frühjahr treibt er dann mehrere Sprosse, welche dann als Spargel geerntet werden. Im Anschluß bilden die verbleibenden Sprosse das Spargelkraut. Die Spargelsaison beginnt je nach Witterung etwa Ende April und dauert traditionell bis zum Johannistag, dem 24. Juni. Durch neue Techniken wird zum Teil Spargel aus Beeten mit Bodenheizung sehr viel früher geerntet.

Spargel ist seit jeher ein teures Gemüse. Bereits in der Antike war das Stangengemüse eine besondere und auch teure Delikatesse. Der römische Kaiser Diokletian regelte im Jahr 304 mit dem Erlass “Spargel-Höchstpreis-Verordnung”, den Spargelpreis. Der Preis schwankt auch heute noch von Jahr zu Jahr und ebenso innerhalb der Saison erheblich. Gründe für den hohen Preis liegen darin, dass der Anbau und auch die Pflege sehr aufwendig und arbeitsintensiv sind. Die Ernte des Spargels erfolgt per Hand. Weiterhin kann erst im dritten Jahr nach der Pflanzung eine volle Ernte erfolgen.

Spargel aus Niedersachsen

Die Anbaufläche für Spargel in Deutschland hat eine Größe von rund 16.700 Hektar. Anbaugebiete befinden sich hauptsächlich in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Brandenburg, Bayern, Hessen und Baden-Württemberg. Jährlich werden im gesamten Anbaugebiet über 55.000 Tonnen, im Wert von 175 Millionen Euro geerntet. Niedersachsen hat einen Anteil von ca. 25 % an der Spargelernte in Deutschland.

Der Spargel zählt heute zu dem wichtigsten Gemüse im deutschen Anbau. Im Gegensatz zu anderen Ländern ist in Deutschland und damit auch in Niedersachsen der weiße Bleichspargel am teuersten und auch am beliebtesten. Diese Sorte ist hier marktbeherrschend. Hingegen erfolgt der Anbau von Grünspargel auf geringeren Teilflächen. Grünspargel wird vom Handel günstiger angeboten, da der Anbau und auch die Ernte nicht so aufwendig sind, wie bei dem weißen Bleichspargel.

Spargel: Herkunft

Seinen Ursprung hat der Spargel in Vorderasien. Dort wuchs er wild auf sandigen Meeresdünen und feuchten Flusstälern. Von dort gelangte die Delikatesse nach Mittel-und Westeuropa und Nordafrika. Es gibt etwa einhundert Arten von Spargel. Die bedeutendste ist dabei der Kulturspargel, Asparagus officinalis. Im alten Ägypten war er die Leibspeise von Pharao Echnaton und seiner holden Gattin Nofretete. Sie priesen den Spargel als Speise der Götter an. Bei den Römern war Spargel beliebt wie nirgends woanders, So weihten sie den Spargel sogar der Venus. Er galt bei ihnen als Aphrodisiakum. Marcus Portius Cato (234 bis 149 v.Chr.) war von dieser Delikatesse so angetan, dass er bereits im Jahr 150 v.Chr. in seinem Buch “De agricultura” eine ausführliche Anleitung zum Anbau von Spargel im Garten beschrieben hat. Von wohlhabenden Römern wurde Spargel zu jener Zeit gern als Vorspeise genossen.

Der Spargel kommt nach Niedersachsen

Mitte des 15. Jahrhunderts wurde dann der Spargel vorrangig als Arzneipflanze in Klostergärten angebaut. Im 16. Jahrhundert hielt das Feingemüse dann in Frankreich, Italien, England und Deutschland seinen Einzug. Es erfolgte der Anbau von Grünspargel. In Deutschland wurde bereits damals Spargel rund um Braunschweig, Baden, Berlin und Hamburg angebaut.

Der Franzose Apert begann um 1804 mit der Konservierung des Spargels. Einige Jahre später, um 1840 entstand dann in Deutschland die erste Konservierungsfabrik. Der braunschweigische Konservenfabrikant Gustav Grahe überzeugte im Jahr 1861 die Landwirte zu einem geldmäßigen Anbau von Spargel und garantierte ihnen die komplette Abnahme der Ernte. 1875 gründeten dann die Braunschweiger Spargelanbauer die “1. Spargel AG”.

Spargel als Heilpflanze

Neben Verwendung als Delikatesse in der Küche ist Spargel auch wegen seiner Heilwirkung bekannt. Schon vor 2.500  Jahren setzten die Griechen und Römer wild wachsenden Spargel als Heilpflanze ein. Die älteste Erwähnung als Heilpflanze erfolgte durch Hippokrates aus Kos (460 bis 430 v.Chr.). Nach Pedanios Dioscurides (1. Jahrhundert) besaß der Spargel eine harntreibende und abführende Wirkung. Ebenfalls wurde er bei Gelbsucht. Zahnschmerzen und Bienenstichen eingesetzt. Noch im 19. Jahrhundert war Spargel im amtlichen Arzneibuch verzeichnet . Der Wurzelstock musste damals in jeder Apotheke vorrätig sein. Auch heute noch wird das Gemüse wegen seiner harntreibenden Wirkung gern zur Unterstützung beim Abnehmen eingesetzt.

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