Dioxin-Eier
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Dioxin: 1.000 Betriebe gesperrt!

von Michael Weber
1 Minuten Lesedauer

Eier aus Niedersachsen belastet

In Eiern aus Niedersachsen wurde vereinzelt eine zu hohe Konzentration von Dioxin gefunden. Grund ist verunreinigtes Futtermittel. Das Niedersächsische Landwirtschaftsministerium hat 1.000 Betriebe gesperrt, die Tierfutter des entsprechenden Futtermittellieferanten erhalten haben. Betroffen sind neben Hühnerhöfen auch Putenmastbetriebe und Schweinezüchter. Eine unmittelbare Gefährdung der Verbraucher durch die belasteten Eier besteht nach offiziellen Angaben nicht.

Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums in Niedersachsen ist bereits am 23. Dezember eine große Überwachungsaktion gestartet, als die Kontamination mit Dioxinen in einer Komponente für Geflügel- und Schweinefutter festgestellt wurde. Da eine Belastung der Eier und anderer Lebensmittel nicht ausgeschlossen werden kann, ist die Vermarktung von Eiern der betroffenen Betriebe aus Niedersachsen vorsorglich eingestellt und nicht verkaufte Ware zurückgerufen worden. In einzelnen Proben wurden Dioxinwerte ermittel, die das Dreifache des zulässigen Wertes erreichten.

Für die Verbraucher bedeutet der kurzfristige Verkehr belasteter Eier nach Aussagen des Landwirtschaftsministeriums keine unmittelbare gesundheitliche Beeinträchtigung. Niedersachsens zuständiges Ministerium beruft sich dabei auf eine entsprechende Stellungnahme des Bundesinstituts für Risikobewertung vom Mai 2010. Verbraucherverbände fordern indes, die betroffenen Betriebe aus Niedersachsen öffentlich zu nennen, damit die Verbraucher ihre Ware überprüfen können.

Ausgangspunkt des Skandals ist offenbar mit Dioxin verunreinigter Bio-Diesel aus Emden, der über einen niederländischen Hersteller von Fettkomponenten für Tierfutter nach Schleswig-Holstein zu einem Tierfutterproduzenten und von dort an die betroffenen Betriebe geliefert wurde. Aus diesem Grund forderte die Opposition von der niedersächsischen Landesregierung eine deutliche Stärkung des Verbraucherschutzes. Die agrarpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Landtag, Andrea Schröder-Ehlers, bezeichnete es als Skandal, „dass dioxinbelastete Raffinerieabfälle, die laut Medienberichten eigentlich in die Papierindustrie wandern sollten, den Weg in Futtermittel und damit in die menschliche Nahrungskette gefunden haben.“

Niedersachsen ist Deutschlands größter Produzent von Eiern. Der Dioxinfund in vereinzelten Proben wiegt deshalb schwer und kann für die betroffenen Betriebe einen großen wirtschaftlichen Schaden bedeuten. Es drohen in Niedersachsen bei Bestätigung der Verdachtsfälle Keulungen von erheblichem Ausmaß. In Nordrhein-Westfalen wurden heute bereits rund 8.000 Tiere getötet, die mit dem verunreinigten Futtermittel versorgt wurden.

Foto: Clipdealer

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