Arbeitsmarkt: Frühjahrsbelebung in Niedersachsen
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Frühjahrsbelebung in Niedersachsen

von Michael Weber
2 Minuten Lesedauer

Arbeitslosenzahlen sinken

Die Arbeitsmarktzahlen in Niedersachsen entwickeln sich erfreulich. Die Zahl der Arbeitslosen ist im März spürbar gesunken. Im März waren 325.480 Menschen in Niedersachsen arbeitslos gemeldet, was einer Quote von 8,2 Prozent entspricht. Gegenüber dem Vormonat ist der Arbeitslosenbestand damit um 2,6 Prozent gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Zahl der Arbeitslosen allerdings um 0,8 Prozent gestiegen.

Nach Auskunft der Agentur für Arbeit Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen macht sich die saisonale Frühjahrsbelebung deutlich bemerkbar. Während diese vor einem Jahr noch stark von der Finanz- und Wirtschaftskrise gebremst wurde, entspricht der Rückgang der Arbeitslosenzahl in diesem Jahr fast wieder dem saisonal üblichen Maß. Klaus Stietenroth, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen erklärt die Gründe: „Nach dem langen Winter wurde vor allem im Baugewerbe wieder vermehrt eingestellt. Parallel dazu zeigte sich aber erfreulich deutlich, dass mehr Menschen auch in witterungsunabhängigen Bereichen wie der Fertigung und Logistik eingestellt wurden und das Stellenangebot von Arbeitgebern insgesamt merklich stieg.“ Er fügt hinzu: „Es mehren sich die Anzeichen, dass sich einige Teile des Arbeitsmarktes allmählich zu erholen beginnen.“

Das zeigt zum Beispiel die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Hier entwickelt sich Niedersachsen deutlich positiver als der Durchschnitt der westlichen Bundesländer. Nach vorläufigen Hochrechnungen stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Niedersachsen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,5 Prozent, das sind über 11.500 Menschen, auf rund 2,4 Millionen an. Das ist deshalb besonders bemerkenswert, da diese Zahl im Schnitt der westdeutschen Länder gesunken ist. Einer der Gründe ist, dass Niedersachsen weniger stark von der Finanz- und Wirtschaftskrise betroffen war und hier der sich sehr gut entwickelnde Bereich des Gesundheits- und Sozialwesens stärker ausgeprägt ist. Ebenso ist der Anstieg im Sektor Erziehung und Unterricht mit 8,5 Prozent sehr stark, während der wichtige Abschnitt des verarbeitenden Gewerbes rückläufige Zahlen aufweist.

Gewinner des insgesamt positiven Trends sind Männer unter 25 Jahre. Sie werden in der Bau- und in der Fertigungsbranche besonders nachgefragt. Die Arbeitslosenquote bei dieser Gruppe liegt nur noch bei 7,7 Prozent. Insgesamt konnten im März 2010 in Niedersachsen über 28.000 Menschen aus der Arbeitslosigkeit in eine Erwerbstätigkeit wechseln.

Erstmals legte die Agentur für Arbeit auch Zahlen zur sogenannten Unterbeschäftigung vor. Darin sind zusätzlich zu den Arbeitslosen auch Angaben zu Personen enthalten, die nicht als arbeitslos gelten, aber ohne Beschäftigung sind, weil sie zum Beispiel in Arbeitsmarktmaßnahmen, Weiterbildungsangeboten, oder Altersteilzeit sind oder einen Gründungszuschuss bekommen. Die Unterbeschäftigung lag in Niedersachsen nach vorläufigen Angaben im März bei 433.074.

 

Foto: Agentur für Arbeit

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