Niedersachsen ist Erdbeerland

Niedersachsen ist Erdbeerland

von Michael Weber
1 Minuten Lesedauer

Erste heimische Früchte kommen in den Handel

Das gute April- und Maiwetter macht es möglich: Die ersten heimischen Erdbeeren aus Niedersachsen sind auf den Weg in den Handel. Die Saison beginnt damit unverhofft früh. Die Wärme hat maßgeblich dazu beigetragen, dass der Reifeprozess enorm beschleunigt wurde und auch die Zahl der Früchte an den einzelnen Pflanzen sehr groß ist.

Bei dem ersten Schwung Erdbeeren aus Niedersachsen handelt es sich um Früchte, die unter Vlies und Lochfolie herangewachsen sind, womit Frostschäden durch die niedrigen Nachttemperaturen vermieden werden sollten. Schon in den kommenden Wochen werden weitere, ohne Schutzmaßnahmen herangewachsene Erdbeeren folgen.

Niedersachsen ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Erdbeerland. Denn rund ein Viertel aller Anbauflächen für die leckere Frucht befindet sich hier. Damit hat Niedersachsen einen erheblichen Anteil der deutschen Erdbeerproduktion. In Südoldenburg gibt es sogar das größte zusammenhängende Anbaugebiet Deutschlands, das immerhin 1.800 Hektar misst.

Die gesamte Anbaufläche liegt in der Bundesrepublik bei etwa 13.000 Hektar und hat sich innerhalb von drei Jahrzehnten damit verdoppelt. Grund ist, dass die Deutsche die leckeren und gesunden Erdbeeren lieben. Das gilt ganz besonders für deutsche Erdbeeren, die rund die Hälfte aller konsumierten Erdbeeren ausmachen. Drei Kilogramm vernascht jeder Deutsche im Jahr von der schönen roten Feldfrucht.

Zwar dominiert die Sorte Elsanta, aber jedes Jahr wird eine große Zahl neuer Sorten gezüchtet, die den notwendigen Kompromiss zwischen Ertrag, Geschmack und Versandfestigkeit optimieren. Insbesondere im Versuchs- und Beratungsstation für Obst- und Gemüsebau (VBOG) in Langförden bei Oldenburg werden viele davon für den Anbau in Niedersachsen geprüft.

Frische Erdbeeren sind fest und glänzend. Sie haben eine kräftige scharlachrote Farbe und riechen sehr fruchtig mit dem typischen Erdbeer-Aroma. Als Qualitätstest können die Kelchblätter angehoben werden. Zeigt sich darunter bereits eine Druckstelle oder gar Schimmel, ist die Erdbeere nicht mehr optimal. Um Versand- und Lagerschäden zu vermeiden, können die Konsumenten auch selbst aktiv werden. Wer keinen eigenen Garten hat, kann auf einem der zahlreichen Felder zum Selberpflücken eine selbst festgelegte Menge pflücken. Denn Erdbeeren sind kurzlebig. Am besten schmecken sie, wenn sie innerhalb von zwei Tagen nach dem Pflücken verzehrt werden. Das gilt auch für Erdbeeren aus Niedersachsen.

Foto: Clipdealer

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