Audit „berufundfamilie"

Wettbewerbsvorteil familienfreundliches Unternehmen

von Michael Weber
2 Minuten Lesedauer

Audit „berufundfamilie” mit Zertifizierungen

Seit über zehn Jahren gibt es das Audit „berufundfamilie“. Durchgeführt wird es von einer Tochtergesellschaft der Hertie-Stiftung. Mit dem Audit soll erreicht werden, dass Arbeitgeber eine familienfreundliche Personalpolitik betreiben. Mit individuellen und praktikablen Lösungen für jedes Unternehmen sollen Mitarbeiter und Unternehmensführung gleichermaßen von der Auditierung profitieren. Führende Wirtschaftsverbände empfehlen das Audit, Wirtschafts- und Familienministerium haben die Schirmherrschaft übernommen.

Was heißt das in der Praxis: Der Arbeitgeber ermöglicht flexible Arbeitszeiten, um zum Beispiel Kinder in den Kindergarten oder in die Schule zu bringen, bevor die Eltern zum Arbeitsplatz kommen. Oder es gibt eine Kinderbetreuung im Betrieb, womit Eltern entlastet werden. Der Vorteil der Unternehmen beachtlich. Denn durch die familienfreundliche Arbeitskultur können sie Fachkräfte für sich gewinnen, die sonst zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine andere Stelle antreten müssten. Ein enormer Wettbewerbsvorteil beim Kampf um Fachkräfte.

Aktuell wurden wieder eine Reihe von Arbeitgebern neu zertifiziert. Darunter sind unter anderem das Niedersächsische Wirtschaftsministerium, die Region Hannover und die Nord/LB und die Braunschweigische Landesbank.

Über die Zertifizierung des Wirtschaftsministeriums als familienfreundlicher Arbeitgeber freute sich Staatssekretär Oliver Liersch: „Für uns ist dies ein großer Schritt in unserem Bemühen, eine familienbewusste Personalpolitik gerade in Zeiten des demografischen Wandels zu betreiben. Das Zertifikat hilft uns, die Aufmerksamkeit für dieses wichtige Thema zu erhalten und als Arbeitgeber attraktiv zu bleiben.” Liersch sieht aber noch Entwicklungspotenzial. Unter anderem werde derzeit überprüft, ob Telearbeitsplätze ermöglicht und Beschäftigten mit pflegebedürftigen Angehörigen unterstützt werden können.

Die Region Hannover wurde rezertifiziert. Die Regionsverwaltung mit ihren 2.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hatte bestehende Angebote weiterentwickelt und ergänzt. Dieses Bemühen wurde belohnt. Sabine Manthei, Projektleiterin für das Audit bei der Region Hannover sagte: „Das dokumentiert, dass die Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie auch zukünftig ein wichtiger Teil des Verwaltungshandelns ist.“ Nun hat die Region neue Ziele gefasst. Einige Beispiele: Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie soll ein Thema in allen relevanten Arbeitsfeldern werden, etwa im Gesundheitsmanagement der Verwaltung.

Bei der Nord/LB und der Braunschweigischen Landessparkasse gibt es dank der familiengerechten Arbeitsbedingungen und einer familienbewussten Unternehmenskultur mehr Gestaltungsraum für Arbeitnehmer, sodass sie auf familiäre Bedürfnisse Rücksicht nehmen können. Zu den Angeboten gehören unter anderem persönlich gestaltbare Teilzeitmodelle, die Einrichtung von Arbeitsplätzen in häuslicher Umgebung und eine Kindernotfallbetreuung. Weitere Angebote werden zurzeit entwickelt. Die NORD/LB sieht die Schaffung und den Ausbau eines familienfreundlichen Arbeitsumfeldes als Investition, um auch in Zukunft ihrem Anspruch als attraktiver Arbeitgeber gerecht zu werden.

Foto: Clipdealer

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