Dangast - der beschauliche Hafen

Dangast

von Redaktion
6 Minuten Lesedauer

Urlaubsort am Jadebusen

Dangast ist Nordseebad und Kurort im niedersächsischen Landkreis Friesland und gehört zur Stadt Varel. Der Ort am südwestlichen Jadebusen zählt etwa 550 Einwohner und bietet neben Sielhafen, Wattenmeer und Sandstrand auch ein interessantes Kunst- und Kulturangebot. Schon die Maler der expressionistischen Künstlergruppe „Die Brücke“ haben sich hier Mitte des 20. Jahrhunderts wohl gefühlt und den kulturellen Touch ebenso mitgeprägt wie der berühmte Maler Franz Radziwill, der in Dangast gelebt hat. Mit einem umfangreichen Freizeitangebot eröffnet das Nordseebad Naturerlebnisse, Wellness, Sport und Badespaß für die ganze Familie.

Die Geschichte des Nordseebades Dangast

Reichsgraf Wilhelm Gustav Friedrich von Bentinck legte im Jahre 1804 den Grundstein für das heutige Nordseebad Dangast, das damals noch ein bescheidenes Bauern- und Fischerdorf war. Es wurde nach den Vorbildern der englischen See-Bade-Anstalten angelegt, mit jeweils eigenen Stränden für Männer und Frauen sowie einem großen „Conversationshaus“, das Speise-, Tanz-, Spielsäle, Gesellschafts- und Leseräume beherbergte. In den folgenden Jahren wurde die Anlage um ein Badehaus erweitert. Die Rechnung ging auf, die Besucherzahlen stiegen  rasant an und Dangast konnte bekannte Gäste wie Carl Friedrich Gauß und Theodor von Kobbe begrüßen.

Auch nach der Privatisierung des Seebades 1856 verzeichnete Dangast weiterhin hohe Besucherzahlen. Es folgten Umbauten und Erweiterungen durch wechselnde Eigentümer. 1878 erhielt Dangast eine Windmühle, die als Müllerei diente. Bis 1882 waren die Seebad-Anlagen auf drei Logierhäuser mit 100 Betten angewachsen. Die Sturmflut von 1895 hinterließ auch Schäden an den Einrichtungen der Seebadeanstalt. Anton Tapken erwarb 1935 Kurhaus und Liegenschaften, um 1947 einen neuartigen Komplex entstehen zu lassen, der aus Saal, Küchen, Personal- und Wohnräumen bestand.

Bereits 1907 zog es die Mitglieder der renommierten Künstlergruppe „Die Brücke“ nach Dangast. Berühmte Künstler wie Erich Heckel, Max Pechstein und Karl Schmidt-Rottluff ließen sich während ihrer Sommerfrische am Jadebusen zu hunderten von expressionistischen Kunstwerken, darunter Ölgemälde, Zeichnungen, Aquarelle und Holzschnitte inspirieren.

Dangast war im Zweiten Weltkrieg Standort der Schweren Flakbatterie. Die Sturmflut im Jahre 1962 hinterließ massive Schäden an den Strandeinrichtungen und Bauten. Im Jahr 1966 wurde der Jade-Yacht-Club von organisierten Wassersportlern ins Leben gerufen, der bis heute Anlegeplätze im Dangaster Hafen zur Verfügung stellt.

Mitte der 1970er Jahre entstand das Meerwasserquellbad am Deich, das 1975 eröffnet wurde. Damit einher ging auch die zunehmende touristische Ausrichtung des Bade- und Kurortes, die durch den Bau der Nordsee-Kuranlage Deichhörn und weitere Bademöglichkeiten am Strand unterstützt wurde. Das neue Kurzentrum mit medizinischem Badebetrieb nahm 1980 seinen Betrieb auf, Dangast erlangte die Anerkennung als Nordseebad und Ort mit Heilquellen-Kurbetrieb. 1994 eröffnete die Mutter-Kind-Kurklinik, die heute mit 314 Betten ausgestattet ist. Das Meerwasserquellbad, auch DanGastQuellbad“ wurde bis 1998 in ein wetterunabhängiges Freizeitbad mit Jod-Sole-Wasser umgebaut. Seither speist eine 573 m unter dem Meeresspiegel liegende Iod-Sole-Quelle die Badeanlage. An das Freizeitbad schließt sich die Pforte zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer – das Weltnaturerbeportal – an.

Da der medizinische Badebetrieb in der Nordsee-Kuranlage Deichhörn, aufgrund rückläufiger Nachfrage, aufgegeben werden musste, erfolgte der Verkauf des Geländes. Daraufhin wurde die Kurverwaltung 2015 in das Weltnaturerbeportal verlegt, wo sich auch das DanGastQuellbad, die Watt´nSauna, der Wellnessbereich, die Tourist-Info sowie Veranstaltungsräume und Restaurant befinden. Hier genießen die Gäste einen traumhaften Panoramablick auf das Wattenmeer und den Jadebusen.

Strand- und Kurbetrieb

Das Nordseebad Dangast bietet Sonnenanbetern, Meer- und Strandfans, aber auch Erholungssuchenden und Kurgästen ein breit gefächertes Angebot. Das südlichste Nordseebad besitzt einen ca. 2 km langen Sandstrand, an dem auch das Baden während der Flut möglich ist. Watterkundungen werden bei Ebbe durchgeführt. Der große Strandcampingplatz sorgt für zusätzliche Unterkünfte und bietet Campern und Wohnmobiltouristen die richtige Anlaufstelle. Für Gesundheit, Kur und Wellness stehen den Gästen verschiedene Optionen zur Wahl. Das DanGastQuellbad lädt zu gesunder Entspannung im Heilwasser ein. Die Watt´nSauna ist ein riesiger Saunenkomplex mit Blick auf das Meer. Neben finnischen Saunen gibt es eine Sole-Sauna, eine Kamin-Lounge sowie Außenterrassen. Thalasso-Anwendungen gehören ebenfalls zum Wellness-Programm. Die im Außenbereich angelegen Terrainkurwege laden zu dosiertem Gehen in verschiedenen Klimareizzonen ein. Ärzte und Physiotherapeuten sowie Yoga-Experten stehen den Kurgästen zur Verfügung. Auch eine Mutter-Kind-Kur bietet sich wunderbar in Dangast an.

Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer

Das Watt im Jadebusen, das zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer gehört, lässt sich auf geführten Wattwanderungen (April-Oktober) erkunden. Neben kurzen Strecken findet sich auch eine Führung an der gesamten Wattenmeerküste, die bis zum Leuchtturm nach Arngast führt.

Ausführliche Informationen über das Weltnaturerbe Wattenmeer und die Besonderheiten des Watts im Jadebusen in der Region Dangast bietet das Nationalpark-Haus „Alte Schule Dangast“ mit einer Erlebnisausstellung, die sich über eine Fläche von 420 qm erstreckt. Weiterhin finden zahlreiche Sonderausstellungen und Veranstaltungen im Laufe des Jahres statt. Der Weg zum Wattenmeer entlang des Deichs eröffnet den Besuchern mit Infostationen ebenfalls wissenswerte Informationen über die einmalige Naturlandschaft.

Das Watt ist Anziehungspunkt für eine Reihe von Wat- und Wasservögeln, gerade während der Brut- oder Zugzeit. Rotschnabel, Säbelschnäbler, Grünschenkel, Alpenstrandläufer, große Brachvögel, Brandgänse sowie Stock-, Krick- und Spießenten können zu den spezifischen Zeiten in Frühjahr und Herbst vom Watt aus beobachtet werden. Im Oktober finden jährlich die Zugvogeltage mit einer Fülle an Veranstaltungen rund um das Thema in Dangast sowie in Varel statt.

Sehenswürdigkeiten im Kurort

Kunst und Kultur werden in Dangast groß geschrieben und das schon seit Jahrhunderten. Überall im Ort finden sich Spuren und Werke bekannter Künstler. Als einzigartiges Gesamtkunstwerk mit jährlichen Wechselausstellungen lädt das Haus des berühmten Malers Franz Radziwill in der Sielstraße 3 ein. Er lebte von 1923 bis zu seinem Tod 1983 im reizenden Kurort.

Weltbekannte Brücke-Künstler wie Beckstein, Heckel und Rottluff ließen sich von der faszinierenden Landschaft und Natur in Dangast zu verschiedensten Werken anregen. Das Haus Gramberg (heute Restaurant) diente dem Maler Kart Schmidt-Rottluff in der Zeit von 1909 bis 1912 als bevorzugte Unterkunft für seine Arbeitsaufenthalte. Erich Heckel übernachte von 1908 bis 1910 am liebsten nebenan im „Hullmann´schen Haus“.

Der Dangaster Kunstpfad ist 2004, anlässlich des 200-jährigen Bestehens des Nordseebades, entstanden. 20 Bildtafeln eröffnen den Besuchern die künstlerische Geschichte des Ortes, der jede Menge Ideen und Inspiration liefert. Jedes Motiv, das zu einem Kunstwerk anregte, wird durch eine Tafel angezeigt, die auch Hintergrundinfos bereithält. Künstler der Gegenwart, die beteiligt sind, führen selbst Führungen durch.

Die „Stolpersteine“ setzen Kunst, Mensch, Natur, Bau- und Siedlungsgeschichte in einen raffinierten Kontext. Mit „Phallus“, „Das Tor zum Watt“, „Friesendom“ und „Fenster zur Marsch“ hat der Bildhauer Eckart Grenzer gleich vier aufsehenerregende Skulpturen geschaffen. Weitere Stolpersteine präsentieren sich mit dem „Observatorium“ von Jana Hackerova und dem aus kleinen Steinquadern gebildeten „Dorf Dangast“, dessen künstlerische Bearbeitung durch Eckart Grenzer erfolgte.

Der Skulpturenpfad Kunst am Deich gliedert sich in die Bereiche westlicher und östlicher Jadebusen. Zwischen Dangast und Mariensiel finden sich sieben Skulpturen, welche die sieben Tage der Schöpfungsgeschichte widerspiegeln.

Ein weiteres Highlight in der Natur ist der Landschafts-Erkundungspfad, der Wald, Geest, Moor, Marsch und Watt auf einer Länge von 50 km miteinander verknüpft und Interessierten die vielfältigen Landschaftsgebiete und ihre Geschichte auf acht Stationen näherbringt. Die bewaldete Fläche direkt am Wattenmeer ist in ihrer Art einzigartig zwischen Cuxhaven und den Niederlanden. Über den Geest-Wald-Pfad lässt sich diese Besonderheit von Dangast entdecken.

Freizeitangebote und Veranstaltungen in Dangast

Eine große Auswahl an Rad- und Wanderwegen lädt zur Erkundung der nahen und weiteren Umgebung von Dangast ein, darunter die anspruchsvolle Tour de Fries oder die idyllische Tour von Dangast über den Vareler Hafen. Am Hafen von Dangast legt das Fahrgastschiff MS Etta regelmäßig zu spannenden und kurzweiligen Ausflugsfahrten ab, die zu den Seehundbänken am Jadebusen führen. Wer aktiv sein will, kann in und um Dangast Angeln, Reiten, Segeln, Surfen, Walken, Skaten.

Die Kunst ist in Dangast allgegenwärtig und da darf eine Kunstakademie für alle, die selbst künstlerisch tätig werden wollen, nicht fehlen. Die Akademie Dangast – Kunst & Natur e.V. ist die richtige Adresse für Kunstkurse, Seminare, Workshops, Mal- und Zeichenkurse auf den Spuren der Brücke-Künstler.

Zu den bedeutenden, traditionellen Veranstaltungen in Dangast gehören das Osterfeuer, der Dangaster Musiksommer, das Watt en Schlick Fest, die Mittelaltertage am Meer, die Zugvogeltage und der Dangaster Winterzauber.

Foto: Clipdealer

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