Vechta

Vechta

von Redaktion
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Reiterstadt im Nordwesten von Niedersachsen

Im westlichen Niedersachsen, zentral im Städtedreieck Osnabrück, Oldenburg und Bremen, liegt die Stadt Vechta, als Kreisstadt des Landkreises Vechta. Mit etwa 33.000 Einwohnern gilt die Universitäts- und Reiterstadt auch als größte Stadt des Landkreises. Sie gliedert sich in die belebte Innenstadt sowie weitere 24 Stadtteile. Nachbarstädte sind Diepholz und Lohne. Der Stadtname bezieht sich auf die Moorgebiete im und um das Stadtgebiet herum und ist vom Althochdeutschen Begriff „Vecht“ abgeleitet, der feuchtes Land bedeutet.

Das Stadtgebiet umfasst eine Fläche von knapp 88 Quadratkilometern. Zusammen mit dem Gebiet des Landkreises Cloppenburg bildet der Landkreis Vechta die beliebte Tourismus- und Wirtschaftsregion Oldenburger Münsterland. Die pulsierende Kreisstadt verspricht laut eigenem Marketingslogan „Voll das Leben“ und das auf allen Ebenen von Beruf und Bildung über Freizeit und Kultur bis hin zu Familie und Wohnen.

Geschichtliche Entwicklung der Stadt Vechta

Schon im frühen Mittelalter hatte die heutige Stadt Vechta wichtige Bedeutung als Passage des historischen Handelsweges „Rheinische Straße“, der von Lübeck über Bremen bis nach Köln führte. Die heutige Autobahn Hansalinie entspricht dem Verlauf der Rheinischen Straße im Mittelalter.

Bischof Benno II. von Osnabrück ließ etwa um 1080 zur Sicherung die erste Burg von Vechta errichten. Es entstand eine Siedlung, in der sich neben den Burgmännern im Dienste des Bischofs auch Kaufleute und Handwerker niederließen, die Vechta bald zu einer blühenden Messestadt machten. Im 12. Jahrhundert wurde das Zoll-, Münz- und Marktrecht an die Grafen von Ravensberg übertragen, die es im 13. Jahrhundert an den Bischof von Münster verkauften. Als Stadt wurde Vechta erstmals im Jahre 1220 urkundlich erwähnt.

Schon damals gab es ein Markt-Highlight, das Kaufleute aus ganz Europa nach Vechta lockte und heute mit Volksfestcharakter als traditioneller „Stoppelmarkt“ im August gefeiert wird. Der Markt steht für die Handels- und Handwerkertradition der Stadt und zählt zu den größten Festen seiner Art im nordwestlichen Niedersachsen.

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Die Überreste der ehemaligen Burg konnten 2005/2006 freigelegt werden und brachten eine Fülle an eindrucksvollen Fundstücken aus Mittelalter und Frühneuzeit zum Vorschein, von denen viele im städtischen Museum im Zeughaus zu bestaunen sind. Seit 2012 erfolgt die Rekonstruktion der alten Burg Vechta im Zitadellenpark. Dabei wird die Burganlage unter dem Namen Castrum Vechtensee auf drei Inseln verteilt.

Vom 16. bis in das 18. Jahrhundert wird die Geschichte Vechtas von Überfällen, Brandanschlägen, Kugelhagel und Plünderungen bestimmt, welche in großem Maß den Kriegszeiten und der ständig wechselnden Eroberungen und Besetzungen geschuldet waren. 1803 erfolgte die Zuordnung zum Land Oldenburg. Nach dessen Auflösung kam die Stadt 1946 zum Land Niedersachsen.

Das Vechta heute eine renommierte Universitätsstadt ist, geht auf die Tradition der Lehrerausbildung zurück, die im Jahre 1830 ihren Anfang nahm und der Stadt schon bald den Beinamen Schul- und Beamtenstadt einbrachte. Die Wirtschaftswunderjahre beflügelten den Aufschwung und das stetige Wachstum von Industrie und Gewerbe, auch die Einwohnerzahl stieg permanent an. Im Jahre 1986 wurde die Stadt zur selbstständigen Gemeinde erklärt.

Wirtschaft und Verkehr in Vechta

Große internationale Unternehmen haben in Vechta ihren Sitz oder Betriebsstandorte, darunter Atlas, BelaPharm, Big Dutchmann, EnviTec Biogas, Intenso, Olfry, Wolking. Die Wirtschaftszweige in Vechta zeigen sich vielfältig – von Tierzucht über Torfwirtschaft, Erdölförderung und Kunststoffverarbeitung bis zur IT-Technik ist alles vertreten.

Handwerksbetriebe, Einzelhändler und Dienstleister dürfen in der Handelsstadt auch heute nicht fehlen. Von großer wirtschaftlicher Bedeutung sind ebenso die Bildungsreinrichtungen, allen voran die Universität und die Fachschulen, sowie die Ämter und Behörden, die eine Vielzahl von Arbeitsplätzen bereitstellen. Die Stadt lebt vom bunten Branchenmix und zeigt sich dementsprechend für ein breites berufliches Wirkungsfeld bestens geeignet.

Über die Autobahn A 1 (Hansalinie) führen viele Straßenwege zu allen großen Nordseehäfen und bis in das Ruhrgebiet. Anschlussstellen finden sich mit Vechta-West/Bakum, Cloppenburg und Vechta Nord. Zwischen Oldenburg und Diepholz verläuft die B 69 als Umgehungsstraße, über die sich die B 214 in Richtung Nienburg/Hannover und Minden/Westfalen erreichen lässt.

Die NordWestBahn bedient den Schienenverkehr auf der Strecke Delmenhorst-Hesepe ab dem Stadtbahnhof Vechta nach Bremen, Oldenburg und Osnabrück. Die Verkehrsgemeinschaft Landkreis Vechta ist für den Öffentlichen Personennahverkehr zuständig. Neben dem Stadtbus mit mehr als 50 Haltestellen im Stadtgebiet findet sich der Regionalbus Landkreis Vechta, der etwa 200 Haltestellen in den Kreisgebieten Vechta, Cloppenburg, Oldenburg sowie Osnabrück ansteuert. Mit vierzehn Kleinbussen ist das Verkehrsangebot „Moobil+“ innerhalb der Kommunen des Kreises Vechta unterwegs. Für Flugreisende sind die Flughäfen Bremen und Münster/Osnabrück die nächsten Anlaufstellen.

Sehenswürdigkeiten, Freizeitangebot und Veranstaltungen in Vechta

Von historischen Bauwerken über fantastische Plätze bis hin zu eimaligen Parklandschaften und Gutsanlagen ist in Vechta jede Menge zu entdecken. Der Europlatz im Zentrum der Innenstadt bildet den Marktplatz ab. Highlight ist der faszinierende Stadtbrunnen, der von zwei bedeutenden Skulpturen eingerahmt wird. Die Skulptur „Martin“ huldigt dem fleißigsten Arbeiter der Stadt, während „Warwick Rex“ an das Springpferd des berühmten Schockemöhle erinnert und gleichzeitig für die Reiter- und Pferdestadt Vechta steht. Von hier aus lädt die Große Straße zum Bummeln und Shoppen ein.

Vechta steht in Sachen Sehenswürdigkeiten im Zeichen der ehemaligen Zitadelle, die im 17. Jahrhundert errichtet und im 18. Jahrhundert geschleift (abgerissen) wurde. Der heutige Zitadellenpark umfasst das ehemalige Gelände mit Teilrekonstruktionen der Anlage, traumhaft schönen Gärten und der Drei-Insel-Burganlage. Erhaltene Gebäude der Zitadelle sind das Zeughaus, in dem das städtische Museum untergebracht ist, sowie das Kaponier in der Innenstadt, ein fünfeckiges Festungsgebäude, das als Außenwerk und Gefängnis diente.

Weitere altehrwürdige Bauwerke ziehen sich durch die Stadt und lohnen einen Besuch:

  • Altes Rathaus am Bürgermeister-Kieling-Platz
  • Elmendorffburg und Nepomukbrücke
  • Probsteikirche St. Georg
  • Klosterkirche
  • Laurentiuskiche Langförden (Holzkirche)

Ab in die Natur oder besser gesagt in den Fichteler und Welper Wald, deren natürliche Trennlinie der Vechtaer Moorbach bildet. Rund um und in den Wäldern warten beliebte Freizeitziele wie das Erholungsgebiet Immentun, das romantische Gut Füchtel oder eine idyllische Golfanlage. Vom Zitadellenpark führen Rad- und Wanderwege in den Hochzeitswald, der aus Bäumen, die von Hochzeitspaaren gepflanzt wurden und werden, besteht. An die Waldlandschaften schließt sich das Große Moor an, hinter dem der Landkreis Diepholz beginnt.

Die Stadt Vechta ist Teil der Boxenstopp-Route und gehört zur Niedersächsischen Mühlenstraße. Wer auf den Jakobswegen pilgern will, ist auf dem Pickerweg goldrichtig. Ob Rad- oder Reitertouren ins Oldenburger Münsterland – die perfekt beschilderten Wegenetze führen zum Ziel. Hallenbad, Freibad, Strandbad, Tennispark und Sportzentren eröffnen weitere Möglichkeiten der Freizeitgestaltung.

Schützenfeste, saisonale Märkte, der renommierte Stoppelmarkt, die Burgmannen-Tage, das internationale Motorrad-Sandbahnrennen sowie die Christi-Himmelsfahrt-Prozession führen Einheimische sowie Gäste aus Nah und Fern zum geselligen Erleben zusammen.

Zu den kulinarischen Spezialitäten des Oldenburger Münsterlandes, die eng mit dem soziokulturellen Brauchtum verknüpft sind, gehört der Kilmerstuten, ein spezielles Hefegebäck zur Geburt eines Kindes, in dessen exklusiven Genuss man auch auf dem Vechtaer Stoppelmarkt kommen kann.

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