Wildeshausen

Wildeshausen

von Redaktion
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Infos zur Oldenburger Kreisstadt

Im westlichen Niedersachsen erstreckt sich die Stadt Wildeshausen über eine Fläche von knapp 89,5 Quadratkilometern und bildet die Kreisstadt des Landkreises Oldenburg ab. Wildeshausen, als Mittelzentrum der Region Oldenburger Land, gliedert sich in den historischen Stadtkern und 18 so genannte Bauernschaften: Aldrup, Aumühle, Bagloy, Bühren, Denghausen, Düngstrup, Garmhausen, Glane, Hanstedt, Heinefelde, Hesterhöge, Holzhausen, Kleinenkneten, Lohmühle, Luerte, Pestrup, Spasche, Thölstedt. Große Städte im Umkreis von 30 bis 70 Kilometer sind Oldenburg, Bremen und Osnabrück. Im Südwesten findet sich die Grenze zum Landkreis Vechta.

Die Stadt liegt idyllisch eingebettet in den Naturpark Wildeshauser Geest und zählt etwa 19.400 Einwohner. Nahezu die Hälfte der gesamten Stadtfläche (ca. 50 Quadratkilometer) wird landwirtschaftlich genutzt, auch der Waldanteil zeigt sich in Wildeshausen sehr groß. Seit 1977 trägt die Stadt an der Hunte die Bezeichnung staatlich anerkannter Luftkurort. In der Wildeshauser Geest sowie der Stadtregion finden sich beeindruckende Hügel- und Megalithgräber, die zur Straße der Megalithkultur gehören.

Geschichte und Entwicklung von Wildeshausen

Die Großsteingräber aus der Jungsteinzeit (3.400 – 2.800 v. Chr.) in der Umgebung des Stadtgebietes, die als „Quadratmeile der Vorgeschichte“ bezeichnet werden, deuten auf die erste Besiedelung vor etwa 5.000 Jahren in der Region hin. Eine erste urkundliche Erwähnung des Ortes Wildeshausen geht auf das Jahr 851 zurück und findet sich in der so genannten Translatio Sancti Alexandri, welche von der „wundersamen“ Überführung der Gebeine des Märtyrers Alexander von Rom durch den sächsische Grafen Waltbert nach „Wigaldinghus“ handelt. Als würdevolle Ruhestätte wurde in dieser Zeit das Alexanderstift erbaut, von dem ein Teil in der Alexanderkirche, dem Wahrzeichen der Stadt, erhalten ist.

Die historische Ortsbezeichnung soll sich auf einen Nachkommen des bekannten Sachsenherzogs Widukind mit Namen Wigald beziehen. Wildeshausen erhielt im Jahre 1270 die Stadtrechte und gilt somit als älteste Stadt im Oldenburger Land. Bis zum Spätmittelalter gehörte Wildeshausen zu Bremen, kam dann zu Münster und ist seit 1946 dem Land Niedersachsen zugeordnet. Die ehemalige Garnisonsstadt versteht sich heute als Symbiose aus Vergangenheit und Gegenwart und wächst stetig weiter. Mit der Schützengilde 1403 und dem Arbeits- und Freundeskreis Plattdeutscher Sprache inklusive eigenem Plattdeutschbeauftragten werden zwei bedeutende kulturelle Traditionen innig gepflegt.

Wirtschaft und Verkehr in Wildeshausen

Der große Anteil an landwirtschaftlich genutzten Flächen bestimmt die Wirtschaft wesentlich als Zulieferer für die ansässige Nahrungsmittelindustrie mit. Die deutschlandweit renommierte Agrarfrost-Gruppe gilt als größter Arbeitgeber der Stadt. Auch der Getränkehersteller Nordmann ist in Wildeshausen verwurzelt. Einzelhandel und Dienstleistungen, allen voran die öffentliche Verwaltung, bringen nicht nur die Einheimischen, sondern auch Arbeitnehmer aus den angrenzenden Gemeinden und Landkreisen in Lohn und Brot. Daneben spielt der Maschinenbau eine wichtige Rolle. Zunehmend trägt der Tourismus wirtschaftliche Früchte, der durch den Nationalpark Wildeshauser Geest, die historische Altstadt und das Umland mit den Megalithgräbern geprägt wird.

Wildeshausen ist an die A1, die B 213 und die Nordwestbahn angebunden. Der städtische Bahnhof bedient die Strecken Richtung Osnabrück und Bremen. Der öffentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrsverbund Bremen Niedersachsen organisiert. In Bremen findet sich der nächste große Flughafen.

Sehenswürdigkeiten & Freizeit in und um Wildeshausen

In und um Wildeshausen gibt es einiges zu entdecken. Wahrzeichen der Stadt und Zeugnisse der Geschichte sind das Alte Rathaus in der Altstadt und die Alexanderkirche. Die Verleihung der Stadtrechte im Jahre 1270 legte den Grundstein für den Rathausbau, denn das Bauland wurde gleich mitdazugegeben. Der Rathaussaal steht bezeichnend für die altehrwürdige Schützengilde-Tradition, die bis heute mit dem Gildefest aufrechterhalten wird.

Die spätromanische Alexanderkirche, als Stiftskirche im 13. Jahrhundert erbaut, geht auf das einstige Alexanderstift zurück, in dem die Gebeine des Alexander vom Rom ihre Ruhestätte fanden. Nach dessen Auflösung kamen die Überreste der Arme in die Probsteikirche Vechta. An das alte Stift erinnern heute noch das Kapitelhaus aus dem 10. Jahrhundert sowie einige antike Gegenstände.

Im 13. Jahrhundert gab es in Wildeshausen eine Burg, die zusammen mit dem Stadtwall die Wehranlage abbildete. Davon zeugt der Burgberg, der sich oberhalb des Kurparkes und der Burgwiese befindet. Der Stadtwall hat nichts mehr wehrhaftes, sondern fasst einen alleenartigen Rundweg für Spaziergänger ein. Jede Menge Interessantes aus der Vergangenheit erfahren Besucher im Druckereimuseum und im Dampfkornbranntweinbrennermuseum.

Mit dem Naturpark Wildeshauser Geest eröffnet sich eine faszinierende Landschaft aus Mischwäldern, Heideflecken, Flusstälern, Wiesen, Mooren und Sanddünen, in der es einzigartige Großsteingräber und Hügelgräber zu bestaunen gilt, darunter Bargloyer Steinkiste Glaner Braut, Hohe Steine, Kleinenkneter Steine, Pestruper Gräberfeld, Visbeker Braut. Alle diese Grabanlagen gehören zur 2009 eröffneten Straße der Megalithkultur. Der Naturpark bietet fantastisch ausgebaute und vernetzte Rad- und Wanderwege, auch mit dem Kanu ist die Region zu Wasser erlebbar.

Gleich drei historische Wassermühlen bereichern das Stadtbild, die im Rahmen einer erholsamen Wander- oder Radtour ins Auge fallen. Da Wildeshausen an der Niedersächsischen Mühlenstraße liegt, kann auch eine größere Mühlentour geplant werden.

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