Maschsee in Hannover

Maschsee

von Michael Weber
9 Minuten Lesedauer

Hannovers beliebtes Ausflugsziel

Zu den beliebtesten Ausflugszielen in der Region Hannover gehört der Maschsee. Der Maschsee liegt mitten in Hannover und ist bei einer Länge von rund 2,4 Kilometern etwa 0,8 Quadratkilometer groß. Um ihn einmal zu umqueren, muss man eine Strecke von sechs Kilometern zurücklegen. Einen größeren See in einer Stadt gibt es in Niedersachsen nicht.

Der Maschsee ist ein beliebtes Ausflugsziel

Mit den gebotenen Freizeitmöglichkeiten ist das Ausflugsziel weit über Hannover hinaus bekannt und beliebt. Seine Lage macht ihn aber auch zum Mittelpunkt einer kleinen Stadterkundung. Denn direkt angrenzend liegen unter anderem das Neue Rathaus mit dem Maschteich, das Landesmuseum, das Sprengel-Museum, die Spielbank, das Strandbad, das Stadionsportbad und das Niedersachsenstadion, dessen Name sich je nach Sponsor ändert (AWD Arena, Heinz von Heiden Arena usw.). Dort spielt Hannover 96. Auch die City ist zu Fuß in nur wenigen Minuten zu erreichen. Es gibt also viel zu entdecken am und um den verkehrsgünstig gelegenen Maschsee herum. Übrigens betreiben die hannoverschen Verkehrsbetriebe ÜSTRA eine Maschseeflotte, die Passagierere im Linienverkehr über den See fahren.

Maschsee - Luftbild

Beliebtestes Ausflugsziel in der Stadt und für Aktivitäten

Der Maschsee selbst ist für die Hannoveraner das beliebteste Naherholungsgebiet, eine wahre “Bummelmeile” – mitten in Hannover. Hier spazieren nicht nur am Wochenende Familien, Paare und Ausflügler um den See herum. Die breite Allee an der Ostseite des Sees ermöglicht einen echten Sonntagsspaziergang direkt am Wasser und das Verweilen auf den Ufermauern. Aber der See bietet noch viel mehr. Als Rundkurs wird er von Skatern, Joggern, Radfahrern und Spaziergängern gleichermaßen geschätzt.

Die genau sechs Kilometer lange asphaltierte Strecke bietet vor allem Freizeitsportlern einen optimalen Anhaltspunkt für ihre Streckenzeit. Diese Strecke wird auch sehr gerne bei Sportveranstaltungen genutzt. Der Hannover-Marathon führt zwar nur die Ostseite des Sees entlang, aber am Maschsee finden jedes Jahr mehrere Läufe statt, bei denen Hunderte von Teilnehmern sich auf den Weg um den See machen.

Der Maschsee – Wassersport

Doch die Sportmöglichkeiten sind nicht auf das Ufer beschränkt. Auf dem See sind Segeln, Tretbootfahren, Rudern und Surfen ausdrücklich erwünscht. Mehrfach im Jahr finden auf dem Maschsee auch Wettkämpfe wie das beliebte Drachenbootrennen statt. Auch ein Ausflugsdampfer verkehrt regelmäßig zwischen den Anlegeplätzen. Am Südende des Maschsees befindet sich mit dem Strandbad eine der beliebtesten Bade- und Schwimmmöglichkeiten in Hannover. Von einem aufgeschütteten Sandstrand geht es direkt in den abgeteilten Schwimmbereich ins Wasser.

Selbst im Winter entfaltet der Maschsee seine Wirkung. Wenn es kalt genug ist und sich eine dicke Eisschicht gebildet hat, ist der Maschsee die größte Eislaufbahn in Hannover. Fußgänger, Eishockeyspieler und Schlittschuhläufer gleichermaßen machen sich diese Gelegenheit zunutze, um die Gelegenheit des Eis-Spaßes zu nutzen.

Maschseefest und Gastronomie

Entlang des Ufers finden sich am Maschsee immer wieder gastronomische Angebote, die zum Essen, Trinken und Verweilen einladen – mit einem herrlichen Blick auf diesen Binnensee. Besonders beliebt ist dabei die Nordseite des Sees, die einen solchen Blick von Terrassen herab ermöglicht. Eine Besonderheit bietet an der gegenüberliegenden Seeseite der erste Biergarten Deutschlands für Inliner. Neben vielen anderen Attraktionen wie das nahe gelegene Schützenfest findet einmal im Jahr das Maschseefest statt, bei dem es um den See herum viel Gelegenheit gibt, Livemusik, gastronomische Angebote, Kleinkunst und abschließende Feuerwerke zu genießen. Das Maschseefest wird jährlich von weit über einer Million Menschen besucht.

Der Maschsee ist ein künstlicher See

Der Maschsee ist ein künstlich angelegter See. Ursprünglich lag an seiner Stelle ein Teil der Leinemasch, das ist ein Überschwemmungsgebiet der Leine, die bei Hochwasser in Hannover häufig über die Ufer tritt. Von der „Masch“ hat das Gewässer auch seinen Namen: Maschsee.

Ende des 19. Jahrhunderts kam die Idee auf, das Frühjahrshochwasser der Flüsse Leine und Ihme, die beide in Hannover regelmäßig für Überschwemmungen sorgten, durch einen See aufzufangen. Auf diese Weise sollten die Pegelstände der beiden Flüsse reguliert werden. Die Idee des Maschsees war geboren. Allerdings wurden die Vorschläge zur konkreten Ausarbeitung immer wieder verworfen.

Artur Menge gabe den Auftrag

Erst 1925 wurde es konkret und vom damaligen Bürgermeister Arthur Menge eine Ausarbeitung in Auftrag gegeben. Otto Franzius von der Technischen Universität legt ein Konzept vor, das umgesetzt wurde. Der wichtigste Punkt seines Konzeptes sah vor, den Maschseepegel höher als den der Leine zu bauen. Damit wurde eine Verschlammung vermieden, es musste jedoch ein Pumpwerk errichtet werden, das Wasser aus der Leine bei Bedarf in den See fließen lassen sollte. Diese Idee stand entgegen den ursprünglichen Absichten, den Fluss Leine direkt durch den See fließen zu lassen, überzeugte aber die Verantwortlichen.

Erst in der NS-Zeit angelegt

Der Baubeginn des Sees zögerte sich aus Geldmangel im Zuge der Weltwirtschaftskrise bis zum Frühjahr 1934 heraus. Dann begann der Bau unter Propaganda der NSDAP als öffentliche Arbeitsbeschaffungsmaßnahme. Die Löhne waren sehr gering, zogen aber dennoch bis zu 1.650 von Not getriebene Arbeitskräfte an, die mit eigenem Werkzeug den See aushoben. Fast 800.000 Kubikmeter Erde wurden weggeschafft, um Platz für das Seebecken zu machen. Nach rund einem Jahr war der See fertiggestellt, die offizielle Einweihung fand aber erst Himmelfahrt 1936 statt. Im Laufe der nächsten Jahre entsanden besonders am Nord- und Ostufer des Sees Skulpturen, die als regelrechte NS-Kunst zum Teil den Zeitgeist der nationalsozialistischen Propaganda widerspiegeln. Noch heute sind diese wie auch die Löwen an der Löwenbastion zu sehen.

Der Maschsee bietet sehr viel. Als alleiniges oder kombiniertes Ausflugsziel in Hannover lädt er zu einem interessanten Besuch ein.

Fotos: Michael Weber

Foto Luftbild: Auszug aus den Geodaten des Landesamtes für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen, ©Jahr 2023 (Lizenzbedingungen)

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