Wilhelm Busch - Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst
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Wilhelm Busch – Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst

von Redaktion
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Kulturjuwel in der Landeshauptstadt

Wie es sich für eines der bedeutendsten Museen Deutschlands mit internationalem Ruf gehört, findet sich das Wilhelm Busch – Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst in der niedersächsischen Hauptstadt Hannover. Die Sammlungsbestände und Ausstellungen sind im historischen Wallmodenpalais untergebracht, das zusammen mit dem zu den Herrenhäuser Gärten gehörenden Georgengarten ein ehrwürdiges Ambiente bildet.

Neben der großartigen Sammlung zum Künstler und Dichter Wilhelm Busch ist die Sammlung der Karikatur- und Zeichenkunst mit mehr als 50.000 satirischen Bildwerken aus fünf Jahrhunderten im Bestand vertreten. Das Museum beherbergt zudem das Ronald-Searle-Archiv. Zahlreiche Wechselausstellungen für Kinder und Erwachsene sowie ein breit gefächertes Begleitprogramm zur Kunstvermittlung ergänzen das Erlebnis im Wilhelm-Busch-Museum, wie es auch genannt wird.

Geschichte des Museums und seiner Präsentationsstätte

Wer könnte besser als Synonym für deutsche Karikatur, Satire, Humor und Zeichenkunst stehen als der große Wilhelm Busch, den heute wie damals jedes Kind durch seine wohl berühmtesten Protagonisten Max und Moritz kennt. Daher trägt das Museum auch den Namen Wilhelm Busch – Museum für deutsche Karikatur und Zeichenkunst.

Trägerin und Gründerin des Museums ist die Wilhelm-Busch-Gesellschaft, die sich im Jahre 1930 zusammenschloss und 1937 in der Stadtmitte von Hannover die Türen des ersten Museums für den einzigartigen Künstler, dessen Heimat Niedersachsen war, öffnete. Nach dem zweiten Weltkrieg zog die in Sicherheit gebrachte Sammlung in das Wallmodenpalais um. Erstmals wurde eine Karikaturenausstellung weiterer genrespezifischer Künstler gezeigt.

Das Wallmodenpalais, auch Georgenpalais, gehört zu den bedeutenden historischen Bauwerken der Stadt Hannover. Das prächtige mehrflügelige Haus wurde in der Zeit von 1780 bis 1782 von Graf Johann Ludwig von Wallmoden-Gimborn errichtet. Zum Anwesen gehört der großzügige Wallmodengarten, der heute Georgengarten heißt und im englischen Stil angelegt ist. 1817 gingen Palais und Garten in das Eigentum von Georg III., König von England und Hannover, über. 1921 erwarb die Stadt Hannover das Palais, welche es dem Wilhelm-Busch-Museum zur Verfügung stellte. Sowohl das Palais wie auch der Garten haben umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen erfahren, ohne ihren prachtvollen Glanz einzubüßen.

Der Georgengarten, der nach dem König benannt wurde, ist ein geselliger Treffpunkt für hochkarätige Musikveranstaltungen und ein Landschaftspark par excellence. Der Garten wird gesäumt von alten lauschigen Bäumen, in der Mitte des Parks befindet sich ein Tempel zu Ehren des Philosophen Leibniz.

An die Geschichte des Anwesens erinnert auch das elegante Wallmodencafé im Museum, das optisch in die Zeit zurückversetzt und dazu humorvollen Kuchen und feinsten Kaffee oder Kakao serviert.

Die Sammlung Wilhelm Busch

Wilhelm Busch war ein waschechter Niedersachse. Sein Geburtshaus findet sich in Wiedensahl im Schaumburger Land, die Wilhelm-Busch-Mühle, in der er lange Zeit lebte und die auch die Inspiration für Max und Moritz lieferte, steht in Ebergötzen. Mit dem Wilhelm-Busch-Museum in der Hauptstadt macht die dritte Station das Lebenswerk des Künstlers komplett. Die Sammlung beinhaltet aktuell über 1.300 Zeichnungen nach der Natur, 341 Gemälde, 51 Bildergeschichten-Handschriften, etwa 900 Briefe und 193 handschriftliche Gedichte und Prosa von Wilhelm Busch. Ein umfangreiches Archiv und die Bibliothek mit mehr als 2.500 Büchern über den Meister der humoristischen Kunst ergänzen das Werk in seiner Gesamtheit.

Die Sammlung Karikatur und Zeichenkunst

Diese Sammlung spiegelt die Entwicklung der Karikatur als Kunstform von 1600 bis in die heutige Zeit wieder und zeigt sich mit einem Bestand von über 50.000 satirischen Bildwerken, die aus Schenkungen, Käufen und Dauerleihgaben resultieren. Seit den 1960er Jahren wird diese herausragende Sammlung mit Werken von weltberühmten Künstlern wie William Hogarth, Francisco de Goya, Tomi Ungerer, Friedrich Karl Wächter, Erich Sokol, Loriot, Windsor McCay stetig erweitert. Von Karikatur über Bildsatire bis Comic und Kinderbuchillustration ist alles vorhanden.

Das Archiv Ronald Searle

Der britische Karikaturist und Zeichner Ronald Searle (1920 – 2011) gehörte zu den besten seiner Zunft und gilt in der Fachwelt als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Zeichner. Ende der 1990er Jahre erwarb das Museum die historische Sammlung des Künstlers. Durch weitere Ankäufe und Schenkungen von Searle sowie die Dauerleihgabe des persönlichen Archivs des Künstlers, das eine gigantische Menge an Zeichnungen, Skizzenbüchern, Dokumenten und Zeugnissen zu Leben und Werk Searles beinhaltet, konnte das umfassendste Archiv zu seiner Person aufgebaut werden. Es ist nach Voranmeldung für Interessierte und Forscher zugänglich.

Das aktive Museum – Kunstvermittlung

Begleitend zu den Ausstellungen hat das Museum unter dem Begriff Kunstvermittlung ein ausgereiftes Programm entwickelt, das sich aus Führungen, Workshops für Kindergärten und Schulen, Vorträgen, Lesungen, musikalischen und kulinarischen Veranstaltungen zusammensetzt. Ziel ist es, interessierten Besuchern relevante künstlerische, kulturelle und methodische Kompetenzen zu vermitteln.

Adresse, Öffnungszeiten

Wilhelm Busch – Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst
Georgengarten 1
30167 Hannover
Telefon +49 511 16 9999 11

Geöffnet: Dienstag bis Sonntag, an Feiertagen von 11.00 bis 18.00 Uhr

Foto: Clipdealer

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