Nordzucker: schlechte Ernte
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Nordzucker schreibt Verluste

von Michael Weber
2 Minuten Lesedauer

Jahresbericht 2009 vorgelegt

Die Braunschweiger Nordzucker AG hat im abgelaufenen Geschäftsjahr ein operatives Ergebnis von 66 Millionen Euro erwirtschaftet. Allerdings blieb insgesamt ein negatives Ergebnis von rund zehn Millionen Euro. Dieser Fehlbetrag ist nach Aussagen der Konzernleitung auf Sondereffekte zurückzuführen. Das Unternehmen ist trotz einer erfreulichen Marktentwicklung mit dem Abschluss des Geschäftsjahres nicht zufrieden.

Der Konzernumsatz der Nordzucker AG stieg letztes Jahr auf 1,8 Milliarden Euro. Das Plus von etwa 600 Millionen ist überwiegend auf den Erwerb des Unternehmens Nordic Sugar zurückzuführen, mit dessen Übernahme die Nordzucker AG zum zweitgrößten Zuckerhersteller in Europa geworden ist. Beim Kauf sind auch die Sondereffekte für den Fehlbetrag auszumachen. Ebenso gehören aber Einmalaufwendungen für den Rückzug von Beteiligungen in Serbien dazu. Das Minus führt unterm Strich dazu, dass Aktionäre diesmal leer ausgehen – es wird keine Dividende ausgeschüttet.

Neben diesem Ergebnis verlief das Geschäftsjahr wirtschaftlich dennoch relativ positiv: Im operativen Kerngeschäft wurden europaweit 2,9 Millionen Tonnen Zucker produziert. Entsprechend ist die Einschätzung des Vorstandes differenziert. Hartwig Fuchs, Vorstandsvorsitzender, erklärte: „Das abgelaufene Geschäftsjahr war in unserer Firmengeschichte ein Jahr der Gegensätze: schwierig im Hinblick auf Ergebnis, Jahresüberschuss und Dividende. Aber auch erfreulich im Hinblick auf Kampagne, strategische Ausrichtung und Unternehmenswachstum.“ Hier sei besonders die Übernahme von Nordic Sugar ein großer Schritt für den Konzern gewesen. Fuchs dazu: „Nordic Sugar trägt aktuell 40 Prozent zum Umsatz des Konzerns bei. Das ist ein wesentlicher Beitrag und zeigt: Wir verfolgen unser Ziel – Wachstum im Kerngeschäft Zucker – kontinuierlich weiter. Es war ein ehrgeizig und strategisch richtiger Schritt.“ Mit der Integration des Zukaufs erwartet Nordzucker eine weitere Steigerung der Profitabilität.

Nordzucker rechnet auch weiterhin mit Preisdruck in der EU, der zu einer erschwerten Weitergabe von steigenden Kosten führen wird und weitere Marktkonsolidierungen bewirken könnte. Dennoch profitiert das Unternehmen aktuell von hohen Rohstoffpreisen. Darauf will sich die Konzernleitung aber nicht ausruhen, weshalb sie ein Programm aufgelegt hat, mit der die Effizienz im gesamten Konzern langfristig gesteigert werden soll. Im Fokus stehen ganze 400 Maßnahmen, die alle Unternehmensbereiche betreffen. Ziel: ein dauerhaftes Einsparvolumen ab 2014/15 von 67 Millionen Euro jährlich. Der Vorstandsvorsitzende sagte dazu: „Unser Ziel ist es, schlanker, schneller und effizienter zu werden und dadurch unsere Profitabilität zu steigern, damit wir uns Perspektiven für weiteres Wachstum erarbeiten.“

Die Nordzucker AG in Braunschweig ist Europas zweitgrößter Zuckerhersteller und produziert darüber hinaus Bioethanol sowie Futtermittel aus Zuckerrüben. Europaweit hat der Konzern 18 Produktions- und Raffinationsstätten, an denen 4.000 Mitarbeiter beschäftigt sind.

Foto: Clipdealer

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