Umfrage von Continental
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Studie: Studenten glauben nicht an Karriere

von Michael Weber
2 Minuten Lesedauer

Siebte Umfrage von Continental

Der Automobilzulieferer und Gummikonzern Continental stellt jedes Jahr weltweit rund 1.000 Hochschulabsolventen und sogenannte Young Professionals ein. 250 davon finden in Deutschland einen Arbeitsplatz. Der Konzern ist aber nicht nur Arbeitgeber von Nachwuchskräften, sondern führt in Deutschland unter Studenten auch regelmäßig eine Studie durch. Nun hat Continental die Ergebnisse der siebten „Continental-Studentenumfrage“ vorgelegt. Befragt wurden rund 1.000 angehende Ingenieure sowie Natur- und Wirtschaftswissenschaftler.

Auch bei den Befragten hat die Finanzkrise Spuren hinterlassen. Nur jeder Siebte zeigte sich bei der Frage nach seinen Karrierechancen sehr zuversichtlich. Diese Zahl ist gegenüber dem Vorjahr drastisch gesunken. Mit dieser Einschätzung geht der Wunsch nach Sicherheit einher. Rund 50 Prozent der Studenten wünschen sich eine „unbefristete, möglichst lebenslange Anstellung“ und sind laut Studienergebnissen an einem „hohen Maß an Loyalität“ interessiert. Nach Angaben von Continental war dies im wirtschaftlichen Boomjahr 2005 nur bei rund einem Viertel der Befragten der Fall.

Continental-Personalvorstand Heinz-Gerhard Wente bewertete in Hannover die Ergebnisse: „Nach einem wirtschaftlich bewegenden Jahr wünschen sich die Hochschulabsolventen offenkundig mehr Sicherheit, Stabilität und Berechenbarkeit: Sie suchen nach einem Anker in Form von Loyalität vom und zum Arbeitgeber und haben den Heimathafen, also den Standort Deutschland, fest im Blick.“ Er fügte hinzu: „Lange Beschäftigungsdauer und Loyalität schätzt die Continental sehr, und das Vertrauen in den Wirtschaftsstandort Deutschland teilen wir mit den Befragten. Allerdings sollten die Studenten die Aspekte Mobilität und Internationalität im internationalen Wettbewerb nicht unterschätzen. Auch die Zukunft des Wirtschafts- und Wissensstandorts Deutschland ist durch den globalen Markt zu sichern. Und das bedeutet im Umkehrschluss Flexibilität, um auch dort zu arbeiten, wo das Wachstum stattfindet – beispielsweise in Asien.“

Eben diese Flexibilität und die Bereitschaft, ins Ausland zu wechseln, haben immer weniger Studenten. Waren es 2004 noch knapp über 40 Prozent, die sich einen Auslandsjob nur schwer vorstellen konnten, stieg diese Zahl an. Knapp 65 Prozent gaben an, dass eine Anstellung im Ausland für sie „eher unwahrscheinlich“ ist oder sie sich „ganz bestimmt nicht“ vorstellen können. Insbesondere Osteuropa und Asien sind unbeliebt. 74 Prozent wollen nicht in Rumänien arbeiten, 64,6 Prozent würden einen Arbeitsplatz in den Wachstumsländern China, 48,6 Prozent in Südamerika – einschließlich Brasilien – ablehnen.

Gute Noten bekam hingegen das duale Studium. Obwohl drei Viertel der Befragten an der Universität, etwas mehr als 21 Prozent an einer Fachhochschule studieren und nur 4,4 Prozent ein duales Studium absolvieren, bevorzugt jeder Zweite ein duales Studium. Begründung: bessere Qualifikation und Berufsperspektiven.

 

Grafik: Studenten sehen ihre Zukunft in Deutschland – Job-Sicherheit, Beschäftigungsdauer und Loyalität stehen nach der Wirtschafts- und Finanzkrise für viele Studenten im Fokus ihrer Berufswünsche. Der Standort Deutschland ist für die meisten die erste Wahl für den künftigen Job. Die wenigsten sind bereit, für einen Job ins Ausland zu gehen. Das ist ein Ergebnis der 7. „Continental-Studentenumfrage”

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