Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Deutschland forderte am Samstag die türkischen Fans auf, während des bevorstehenden Spiels der Europameisterschaft 2024 gegen die Niederlande die umstrittene Geste des grauen Wolfs zu vermeiden.
Zuvor war der türkische Spieler Merih Demiral von zwei Spielen ausgeschlossen worden, weil er bei der Feier des Sieges seiner Mannschaft gegen Österreich am Dienstag das mit der extremen Rechten in der Türkei assoziierte Zeichen des grauen Wolfes gezeigt hatte.
Was sagte die deutsche Polizei zum Schild mit dem grauen Wolf?
„Politik hat auf dem Fußballplatz nichts zu suchen“, sagte GdP-Vorsitzender Jochen Kopelke bei einer Rede im nordwestdeutschen Stadtstaat Bremen.
Er warnte vor der Verwendung extremistischer Symbolik.
Kopelke sagte, es sei wichtig zu prüfen, unter welchen Bedingungen ein vollständiges Verbot des Grauwolf-Schildes möglich sei.
„Das ist ein hochriskantes Spiel“, sagte er und fügte hinzu, dass die Beamten vor „außergewöhnliche Herausforderungen für die Strafverfolgung“ gestellt würden.
„Wir legen Wert auf ein faires und friedliches Spiel“, betonte Kopelke.
Vor Spielbeginn forderten türkische Fußball-Ultras die Fans auf, diese Geste zu verwenden.
Das Spiel zwischen der Türkei und den Niederlanden findet am Samstag um 21 Uhr Ortszeit (1900 UTC/GMT) statt.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wird dem Spiel voraussichtlich beiwohnen.
Was ist der Grund für die Kontroverse um Demirals „Wolfs“-Geste?
Am Freitag hat der europäische Fußballverband UEFA Merih Demiral vom Spiel Türkei-Niederlande sowie einem möglichen Halbfinale gegen England oder die Schweiz, falls die Türkei gewinnt, ausgeschlossen.
Die UEFA erklärte, Demiral habe „die allgemeinen Verhaltensgrundsätze nicht eingehalten“ und den Fußball „in Verruf gebracht“.
Demiral sagte, er habe lediglich zum Ausdruck bringen wollen, dass er stolz sei, Türke zu sein, und hinter der Geste stecke keine versteckte Botschaft. Mehrere deutsche Politiker verurteilten sein Vorgehen in Äußerungen, die einen diplomatischen Streit mit Ankara auslösten.
Das „Wolf“-Zeichen wird mit der extremistischen türkischen Gruppe „Graue Wölfe“ in Verbindung gebracht, die Angriffe auf Linke sowie Kurden, Armenier, Griechen und andere ethnische Minderheiten verübt hat.
Die Gruppe wurde in Österreich und Frankreich verboten und 2021 vom Europäischen Parlament als terroristische Organisation eingestuft. Deutschland hat die Gruppe nicht verboten.
Dieser Artikel wurde teilweise unter Verwendung von Material der Nachrichtenagentur SID verfasst.
si/rc (SID, epd)