Deutscher Präsident erinnert an die Öffnung des Eisernen Vorhangs in Ungarn

von Otto Hofmann
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Am Montag finden in Ungarn Gedenkveranstaltungen zum 35. Jahrestag des Paneuropäischen Picknicks statt, eines Treffens an der ungarischen Grenze im Jahr 1989, das den Weg für den Fall der Berliner Mauer und des Eisernen Vorhangs ebnete.

In Sopron, dem Ort des historischen Ereignisses, wird der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Nachmittag eine Ansprache halten und Ungarn für seinen Beitrag zur Überwindung der Spaltung in Deutschland und Europa danken.

An der Veranstaltung nimmt der ungarische Präsident Tamas Sulyok teil, nicht jedoch der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban, der den Wert der europäischen Einheit, wie sie durch das Picknick symbolisiert wird, oft in Frage gestellt hat.

Was ist beim Picknick passiert?

Im August 1989 organisierten der österreichische Zweig der Paneuropäischen Bewegung und das neu gegründete Ungarische Demokratische Forum gemeinsam eine Veranstaltung für den 19. August in Sopron, an der österreichisch-ungarischen Grenze.

Zu der Veranstaltung gehörte auch eine symbolische Öffnung der Grenze zwischen Österreich und Ungarn, das sich damals noch in den letzten Zügen der kommunistischen Herrschaft befand. Ziel war es, den Menschen beider Länder die Möglichkeit zu geben, gemeinsam zu feiern und so einen Vorgeschmack auf die erhoffte umfassendere europäische Einheit zu geben.

Ostdeutsche aus der kommunistischen Deutschen Demokratischen Republik (DDR) sahen im Urlaub in Ungarn Werbebroschüren für die Veranstaltung und fast 700 von ihnen überquerten die Grenze nach Österreich, ohne von Grenzbeamten behindert zu werden.

Der Vorfall war für die ostdeutsche Regierung äußerst peinlich und nur drei Monate später brach sie weitgehend zusammen.

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