Bundeskanzler Olaf Scholz wird am Montag in Berlin die Staats- und Regierungschefs von sechs Westbalkanstaaten zu einem Gipfeltreffen empfangen, bei dem es um den Aufbau engerer Beziehungen mit der Europäischen Union geht.
Erwartet werden auch EU-Präsidentin Ursula von der Leyen sowie Vertreter von neun EU-Staaten und internationalen Organisationen.
Die Staats- und Regierungschefs werden außerdem den 10. Jahrestag der Plattform feiern, der als Berliner Prozess bekannt ist.
Was ist der Berliner Prozess?
Ziel des 2014 erstmals durchgeführten Berliner Prozesses ist es, Serbien, Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Montenegro und Nordmazedonien näher an die EU heranzuführen.
Es wird erwartet, dass sich Scholz auf die Fortschritte der einzelnen Länder konzentriert.
Von diesen ist nur Kosovo kein offizieller Kandidat für eine EU-Mitgliedschaft, obwohl es 2022 einen formellen Antrag gestellt hat.
Das mehrheitlich von Albanern bewohnte Kosovo erklärte 2008 mit Unterstützung des Westens nach einem Krieg von 1998 bis 1999 seine Unabhängigkeit von Serbien.
Während seine Unabhängigkeit von 110 Ländern anerkannt wird, erkennen fünf EU-Mitgliedstaaten – Griechenland, Spanien, Rumänien, die Slowakei und Zypern – das Kosovo nicht als unabhängigen Staat an, weil sie Angst vor vergleichbaren Unabhängigkeitsbewegungen innerhalb ihrer eigenen Grenzen haben.
Auch der ungarische Ministerpräsident Viktor Obran reise zum Gipfel nach Deutschland, schrieb Sprecher Zoltan Kovacs am Sonntag auf der Social-Media-Plattform X.
Er sagte, Ungarn sei „aufgrund seines Einflusses im Westbalkan und seiner derzeitigen EU-Ratspräsidentschaft“ zu dem Treffen eingeladen worden.