Die deutsche Bundesanwaltschaft gab am Dienstag bekannt, dass bei einer Reihe von Razzien in drei Ländern, an denen Hunderte Beamte beteiligt waren, acht mutmaßliche Mitglieder einer rechten militanten Gruppe festgenommen wurden.
„Wir sprechen von einer Gruppe von etwa 15 bis 20 Personen“, sagten die Staatsanwälte und fügten hinzu, dass die Gruppe durch „rassistische, antisemitische und teilweise apokalyptische Ideen“ gekennzeichnet sei.
„Ihre Mitglieder verbindet eine tiefe Ablehnung der freiheitlichen und demokratischen Ordnung Deutschlands“, sagten die Staatsanwälte.
Wer sind die „Sächsischen Separatisten“?
Die Gruppe nannte sich Sächsische Separatisten und plante den sogenannten „Zusammenbruch“ der Zivilisation, um eine „nationalsozialistische Ordnung“ in Politik und Gesellschaft herbeizuführen.
Nach Angaben der Behörden wurde die Gruppe im November 2020 gegründet. Ihre Mitglieder führten paramilitärische Übungen mit Schusswaffen und Schutzausrüstung durch, die bei den Razzien teilweise beschlagnahmt wurden.
„Der Einsatz von Waffen und militärischer Ausrüstung zeigt, wie gefährlich diese Rechtsextremisten sind“, sagte die deutsche Innenministerin Nancy Faeser.
Die acht Festnahmen erfolgten an mehreren Orten im ostdeutschen Bundesland Sachsen und im benachbarten Polen. Die Behörden durchsuchten auch Räumlichkeiten, die mit den Mitgliedern der Gruppe in Österreich in Verbindung stehen.
Der mutmaßliche Anführer der Gruppe, Jörg Zgorzelec, wurde in Polen festgenommen. Die deutsche Nachrichtenagentur DPA berichtete, der älteste Verdächtige sei 25 Jahre alt.
Mehrere rechte Gruppen in Deutschland beschäftigen sich mit dem sogenannten Zusammenbruch, dem „Tag X“. Am bekanntesten ist die Gruppe um den ehemaligen deutschen Soldaten Franco A., dessen Plan zur Ermordung linksgerichteter Politiker 2018 ans Licht kam.