Deutschland: Irakisches Ehepaar wird beschuldigt, jesidische Mädchen missbraucht zu haben

von Otto Hofmann
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Die deutsche Bundesanwaltschaft hat am Montag ein irakisches Ehepaar wegen Versklavung, Folter und Kriegsverbrechen angeklagt, nachdem sie angeblich zwei junge jesidische Mädchen als Sklavinnen gehalten und sie sexuell und körperlich misshandelt hatten.

Das Paar, das gemäß dem deutschen Datenschutzrecht als Twana HS und Asia RA identifiziert wurde, wurde im April im südlichen Bundesland Bayern festgenommen.

Die beiden sollen außerdem zwischen Oktober 2015 und Dezember 2017 Mitglieder der Extremistengruppe „Islamischer Staat“ (IS) im Irak und in Syrien gewesen sein, hieß es in einer Erklärung der Staatsanwaltschaft.

Angeblich hielten sie ab Ende 2015 ein fünfjähriges jesidisches Mädchen und ab Oktober 2017 ein zwölfjähriges Mädchen als Sklavin.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft soll das Paar die beiden Kinder auf einem Basar im Irak gekauft haben.

Dem Mann wird vorgeworfen, die Mädchen vergewaltigt zu haben, während die Frau angeblich das Zimmer hergerichtet und eines der Mädchen geschminkt haben soll.

Laut Staatsanwaltschaft übte das Paar zudem „harte körperliche Gewalt“ gegen die Mädchen aus, zwang sie zu ständiger Arbeit und schlug sie.

Bevor sie Syrien im November 2017 verließen, sollen die Verdächtigen die Mädchen an andere IS-Mitglieder übergeben haben.

„All dies diente dem Ziel der Organisation, die jesidische Religion zu zerstören“, heißt es in der Erklärung des Staatsanwalts.

Die ethnisch-religiöse jesidische Minderheit lebt überwiegend im Nordirak. Im Jahr 2014 wurden sie zum Ziel des IS.

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