Die Polizeigewerkschaft GdP und die Bundesärztekammer forderten am Dienstag unter anderem ein bundesweites Verbot privater Feuerwerkskörper im Vorfeld der Neujahrsfeierlichkeiten.
Obwohl das Abbrennen von Feuerwerkskörpern am Silvesterabend und Neujahr nur für eine begrenzte Anzahl von Stunden erlaubt ist, wurden bereits zahlreiche Fälle von rücksichtslosem Einsatz gemeldet.
In den letzten Jahren wurden die Feierlichkeiten immer wieder von Unruhen und Übergriffen überschattet, im ganzen Land waren Tausende Polizisten und Sanitäter im Einsatz.
Was sagen Rettungsdienste?
GdP-Präsident Jochen Kopelke sprach sich zwar für ein Verbot aus, räumte aber auch ein, dass der politische Wille offenbar noch nicht da sei.
„Wir brauchen mehr Verletzte“, sagte Kopelke am Dienstag der ARD. „Wir brauchen mehr Notaufnahmen, die sagen: ‚Wir sind überlastet‘.“
„Die GdP fordert jedes Jahr ein Feuerwerksverbot. Das Bundesinnenministerium lehnt jedes Jahr eine Änderung des Sprengstoffgesetzes ab und schiebt die Verantwortung auf die Länder, auf Innenminister, die teilweise reagiert und in einigen Gebieten Verbotszonen eingerichtet haben.“
Der Präsident der Polizeigewerkschaft sagte, er glaube, dass solche Verbotszonen nicht sehr effektiv seien, und es bestehe Unklarheit darüber, wie die Regeln angewendet würden.
Fordert eine Umstellung auf organisierte Displays
Der Sprecher der Berliner Polizeigewerkschaft, Benjamin Jendro, sagte, zentral organisierte Feuerwerke könnten eine sicherere Alternative zu privaten Veranstaltungen darstellen.
„Feuerwerk gehört in die Hände von Menschen, die sich auskennen, also von Feuerwehrleuten und zertifizierten Personen. Wenn die Menschen nicht ganz auf Feuerwerk verzichten wollen, dann sollten wir ihnen mehr organisierte Veranstaltungen anbieten.“
Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, sagte, der falsche, fahrlässige und alkoholbedingte Einsatz von Feuerwerkskörpern könne zu schweren Verletzungen führen und die ohnehin überfüllten Notaufnahmen belasten.
Vor dem neuen Jahr stimmte er zu, dass organisierte Ausstellungen vorzuziehen seien.
„Niemand möchte den Menschen die Möglichkeit nehmen, Silvester gebührend zu feiern“, sagte Reinhardt. „Für ein schönes neues Jahr braucht man kein Schießpulver. Es ist Zeit, neue Silvestertraditionen zu etablieren, um friedlich und sicher in das neue Jahr zu starten.“
Karl-Heinz Banse, Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes, lehnte Forderungen nach einem bundesweiten Verbot ab, sagte der Nachrichtenagentur DPA jedoch, dass strengere Regeln eingeführt werden könnten.
„Ich bin für diejenigen, die sagen, dass Feuerwerk nur dort gezündet werden sollte, wo es ungefährlich ist“, sagte er und fügte hinzu, dass ein Verbot in der Nähe von Fachwerkhäusern oder Gebäuden mit Reetdächern wünschenswert sein könnte.