Deutschland: Präsident Steinmeier besucht den Anschlagsort Magdeburg

von Otto Hofmann
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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier besuchte am Donnerstag Magdeburg, die ostdeutsche Stadt, in der am 20. Dezember sechs Menschen getötet und Hunderte weitere verletzt wurden, als ein Auto in die Menschenmenge auf einem Weihnachtsmarkt raste.

„Ich weiß, dass dein Schmerz dich zerreißt“, sagte er und wandte sich im Stadtzentrum an die Angehörigen der Opfer Alter Markt Quadrat. „Aber ich möchte Ihnen sagen: Sie sind mit Ihrem Schmerz nicht allein. Wir stehen an Ihrer Seite, wir haben Mitgefühl und trauern mit Ihnen.“

Was hat der Bundespräsident sonst noch gesagt?

Präsident Steinmeier dankte den Ersthelfern, der Polizei, der Feuerwehr, den Sanitätern, den Ärzten und anderen Freiwilligen, die am Tag des Anschlags im Einsatz waren. Anschließend legte er einen Kranz an der St.-Johannes-Kirche nieder und trug sich in das Kondolenzbuch der Stadt ein.

„Als Bürger erwarten Sie zu Recht eine gründliche Aufklärung und dass Fehler öffentlich thematisiert werden“, versprach er. „Eine Person, die ein solches Verbrechen begeht, muss vor Gericht gestellt werden.“

Nach Angaben der örtlichen Polizei versammelten sich rund 1.200 Menschen auf dem Alten Markt, um nicht nur Steinmeier zu hören, sondern auch am traditionellen Singen von Friedensliedern zu einem wichtigen jährlichen Anlass für die Stadt Magdeburg teilzunehmen: dem Jahrestag der Bombardierung der Stadt durch britische Flugzeuge am 16. Januar 1945 während des Zweiten Weltkriegs.

In diesem Jahr erklärte der Magdeburger Stadtrat das Jubiläum zu einem ganz besonderen Tag der Hoffnung und Solidarität.

„Lassen wir uns nicht von Angst, Wut oder Unsicherheit überwältigen und lähmen“, sagte Steinmeier.

„Hass und Gewalt dürfen nicht das letzte Wort haben, und ich bin allen dankbar, die sich dafür einsetzen, dass Magdeburg eine gastfreundliche Stadt bleibt, eine liebens- und lebenswerte Stadt für alle, die hier eine Heimat gefunden haben.“

In Deutschland ist der Bundespräsident das offizielle Staatsoberhaupt, im Gegensatz zum Bundeskanzler als Regierungschef. Die Präsidentschaft hat weitgehend eine zeremonielle Funktion.

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