In einem kleinen Dorf im US-Bundesstaat Ohio beobachteten Anwohner tagelang ein seltsames Wesen, das über Felder taumelte – mit einem Plastikeimer fest auf dem Kopf.
Aus der Ferne hielten viele es für einen großen streunenden Hund, andere vermuteten sogar, dass es sich um ein unbekanntes wildes Tier handeln könnte.
Die Ungewissheit dauerte fast eine Woche an – bis ehrenamtliche Tierschützer dem Tier nahe genug kamen, um die Wahrheit herauszufinden.
„Aus der Ferne sah es wirklich aus wie ein Hund mit einem Helm“, erzählt Sarah Thompson, eine Dorfbewohnerin.
„Aber je näher wir kamen, desto klarer wurde: Das war ganz sicher kein Hund.“
Ein ganzes Dorf rätselt
Mehrere Tage lang tauchte das mysteriöse Tier immer wieder auf den Feldern und Wiesen auf.
Es lief wackelig, stieß ständig gegen Sträucher und hatte seinen gesamten Kopf in einem alten Farbeimer stecken.
Bald verbreiteten sich Fotos und Videos in den sozialen Medien: Einige glaubten, es handle sich um einen misshandelten, ausgesetzten Hund, andere befürchteten ein neuartiges Wildtier.
Die Gemeinde rief schließlich eine Organisation zum Schutz von Wildtieren zur Hilfe, die eine Rettungsaktion organisierte.
Als die Retter das Tier schließlich einfangen konnten, staunten alle:
Das vermeintliche „Hundewesen“ war in Wirklichkeit ein junges Weißwedelhirschkalb, dessen weiche, wachsende Geweihansätze die Wand des Eimers durchstoßen hatten, sodass dieser fest auf seinem Kopf klemmte.
„So etwas haben wir noch nie gesehen – es war gleichzeitig witzig und herzzerreißend“, sagte Mark Ellis, einer der freiwilligen Helfer.
„Das arme Tier konnte nichts sehen und hatte tagelang nichts gefressen.“
Wie das Hirschkalb überleben konnte
Laut den Tierärzten, die es vor Ort untersuchten, war das Tier etwa acht Monate alt und hatte vermutlich aus Neugierde den Kopf in den Eimer gesteckt, um Futterreste zu finden.
Es war abgemagert, aber unverletzt, was mehreren glücklichen Umständen zu verdanken war:
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Die Geweihansätze waren noch weich und biegsam und brachen nicht ab
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Im Eimer war eine kleine seitliche Öffnung, durch die es atmen konnte
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Es konnte Regenwasser trinken, das sich im Eimerboden sammelte
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Der Eimer schützte den Kopf vor direkter Sonne und verhinderte Austrocknung
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Das kühle Wetter verringerte das Risiko eines Hitzschlags
Die Retter konnten das Tier schließlich vorsichtig fixieren, den Eimer mit einer speziellen Säge aufschneiden und es danach in einem nahegelegenen Waldgebiet freilassen.
Die bekannten Fakten des Vorfalls
| Beobachtetes Merkmal | Angabe |
|---|---|
| Ort | Wayne County, Ohio (USA) |
| Dauer, in der der Eimer festsaß | ca. 6 Tage |
| Art | Weißwedelhirsch (Odocoileus virginianus) |
| Geschätztes Alter | 8–10 Monate |
| Feststeckender Gegenstand | 10-Liter-Plastikeimer |
| Gesundheitszustand bei Freilassung | Mager, aber gesund und unverletzt |
Die Tierschutzorganisation wies darauf hin, dass solche Vorfälle häufiger vorkommen, als man denkt, vor allem wegen achtlos weggeworfenem Plastikmüll in der Natur.
Jedes Jahr werden mehrere Hirsche, Waschbären und sogar junge Bären gefunden, die mit dem Kopf in Eimern, Dosen oder Gläsern feststecken.
Seit seiner Freilassung wurde das „Hirschkalb mit dem Eimer“ nicht mehr gesehen – die Dorfbewohner versprachen jedoch, sämtliche herumliegende Behälter und Eimer aus der Natur zu entfernen, damit so etwas nicht noch einmal passiert.
