Deutschland: 2 Tote, mehrere Gerettete nach Hoteleinsturz

von Otto Hofmann
3 Minuten Lesedauer

Zwei Menschen starben und mehrere wurden eingeklemmt, als am Dienstagabend im deutschen Kröv, einer Stadt an der Mosel, etwa 100 Kilometer westlich von Frankfurt im Bundesland Rheinland-Pfalz, ein Hotelgebäude teilweise einstürzte.

Rettungskräfte erklärten am späten Mittwochmorgen auf einer Pressekonferenz, dass eine Frau in ihren Sechzigern und ein Mann, dessen Leiche noch nicht geborgen worden sei, bei dem Einsturz ums Leben gekommen seien.

Ein gelber Kran neben einem eingestürzten Hotel in Kröv, Deutschland
An der Stelle eines eingestürzten Hotels wurde ein Kran eingesetzt

Letzter Überlebender am späten Mittwoch aus Trümmern befreit

Rettungskräfte sagten, ihnen sei die „sehr schwierige“ Aufgabe gelungen, vier Menschen aus den Trümmern zu retten, darunter ein zweijähriges Kind und seine Eltern.

Später am Mittwoch seien zwei weitere Menschen gerettet worden, und der siebte und letzte eingeschlossene Überlebende sei am späten Mittwochabend unter Applaus aus den Trümmern gezogen worden, sagte ein Sprecher der Feuerwehr.

Rettungskräfte erklärten vor der Rettung der Frau, dass sie über ein Mikrofon mit ihr in Kontakt gestanden und ihr Flüssigkeit zuführen konnten, dass die Lage stabil gewesen sei und dass sie gehofft hätten, sie bis Sonnenuntergang zu erreichen.

“Wir müssen mit Bedacht vorgehen”, sagt Brand- und Katastrophenschutzinspektor Jörg Teusch und vergleicht das Bauwerk mit einem Kartenhaus. “Wenn wir die falsche Karte ziehen, stürzt das Gebäude garantiert ein.”

Die Leiche des zweiten Opfers, von der bekannt ist, dass sie unter den Trümmern liegt, muss noch geborgen werden. Die Rettungskräfte hatten nicht damit gerechnet, sie während der Einsätze am Mittwoch zu finden.

Er sagte auch, dass in dem Hotel Renovierungsarbeiten durchgeführt worden seien, es jedoch unklar sei, ob diese die Ursache für den Einsturz gewesen seien.

Eine Frau wird aus einem Fenster gezogen, während Rettungskräfte bereitstehen
Eine Frau wurde am Mittwochmorgen aus dem eingestürzten Gebäude gerettet. Mehr als 200 Rettungskräfte wurden eingesetzt

Er fügte hinzu, dass mit Bohrern Löcher in das eingestürzte Gebäude gebohrt worden seien, um mithilfe von Mikrofonen Kontakt mit den unter den Trümmern Verschütteten aufzunehmen.

Die Staatsanwaltschaft der nahegelegenen Stadt Trier kündigte erste Ermittlungen zu dem Vorfall an, betonte jedoch, dass dies immer dann Routine sei, wenn Menschen eines nicht natürlichen Todes gestorben seien.

Was wir bisher wissen

Anwohner benachrichtigten die Polizei am Dienstagabend gegen 22:55 Uhr Ortszeit über den Vorfall.

Bilder vom Unglücksort zeigen Schäden an der Rückseite des Hotels „Reichsschenke Zum Ritter Götz“, auf dem Boden liegen Trümmer. Das Gebäude in einem der größten Weinanbaugebiete Deutschlands stammt aus dem 17. Jahrhundert.

„Mehrere Personen konnten das Gebäude selbstständig verlassen und werden durch Rettungskräfte und Betreuer betreut“, teilte die Polizei am Mittwochmorgen mit.

Nach Angaben der Polizei befanden sich 14 Personen im Gebäude, als ein Stockwerk einstürzte. Fünf konnten relativ schnell unverletzt entkommen, da sie sich in „nicht betroffenen Teilen des Gebäudes“ befanden. Sieben weitere wurden im Laufe des Mittwochs lebend aus den Trümmern geborgen, zwei sind nachweislich gestorben.

Feuerwehrteams wurden entsandt, nachdem Anwohner die Polizei alarmiert hatten
Feuerwehrteams wurden entsandt, nachdem Anwohner am Dienstagabend gegen 23 Uhr die Polizei alarmiert hatten

Die Rettungsmaßnahmen seien “sehr schwierig” gewesen, teilte die Polizei mit, da die Struktur des Gebäudes weiterhin instabil sei. Rund 250 Rettungskräfte waren vor Ort.

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk SWR teilte mit, dass es den örtlichen Feuerwehrteams zunächst nicht möglich gewesen sei, das Gebäude zu betreten, da die Gefahr eines vollständigen Einsturzes bestand.

Äste und Holzsplitter an einem eingestürzten Hotelgebäude
Menschen in benachbarten Gebäuden wurden evakuiert

Etwa 30 Menschen aus benachbarten Gebäuden wurden ebenfalls evakuiert, da ein vollständiger Einsturz zu erheblichen Schäden in der Umgebung führen könnte.

Mit ihren malerischen Weinbergen und Burgen ist die Moselregion ein beliebtes Sommertourismusziel.

rm,es,mf/wmr (AP, Reuters, dpa, AFP)

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