Deutschland: Bedrohtes Tier entkommt Wildpark

von Otto Hofmann
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In Süddeutschland war am Samstag noch immer ein Makake auf der Flucht.

Der Berberaffen ist aus dem Wildpark Salem Monkey Mountain im deutschen Bundesland Baden-Württemberg entkommen. Parkleiter Roland Hilgartner geht davon aus, dass es dem Tier gelungen sei, von Baum zu Baum zu springen, um zu entkommen.

„Wer etwas sportlich ist, kann da rüberspringen“, sagt er.

Ich war noch nie so weit weg von zu Hause

Das Tier, das auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) als vom Aussterben bedroht geführt wird, war zuletzt am Freitagmorgen an einem Straßenrand nahe der Stadt Uhldingen-Mühlhofen gesichtet worden, rund 3,5 Kilometer vom Wildpark entfernt.

„Kein Tier war jemals so weit weg“ vom Wildpark, sagte Hilgartner, der seit 17 Jahren am Salem Monkey Mountain arbeitet.

Der Zaun des Geheges ist so gestaltet, dass es für die Tiere sehr schwierig ist, nach draußen zu gelangen, sie aber leichter wieder ins Gehege klettern können. Hilsgartner sagte, es sei üblich, dass entflohene Makaken irgendwann zurückkehren.

„Der Druck, mit der Gruppe in vertrauter Umgebung zusammen zu sein, ist groß“, sagte er.

Er glaubt jedoch, dass der Makak zumindest vorerst auch außerhalb des Wildparks gut überleben könnte, da die Tierpfleger das Tier, das traditionell in den Bergregionen Marokkos und Algeriens lebt, im Winter lediglich füttern müssten.

Es gebe reichlich pflanzliche Nahrung und die Tiere würden sich auch von Insekten ernähren, sagte er und fügte hinzu: „Vielleicht finden sie in den Obstgärten sogar den einen oder anderen Apfel.“

Weniger als 8.000 Makaken übrig

Am Freitag versuchten Polizei und Mitarbeiter des Monkey Mountain, das Jungtier mit Futter als Anreiz von einem Baum zu locken, doch der Primat flüchtete in ein größeres Waldstück.

„Der Bestand der in freier Wildbahn lebenden Berberaffen wird auf weniger als 8000 geschätzt. Der Affenberg Salem setzt sich für den Schutz der Berberaffen ein“, heißt es auf der Website des Wildparks.

Der Park liegt in der Nähe des Bodensees in Süddeutschland und die Makaken „fühlen sich richtig wohl und verbringen das ganze Jahr draußen. Sie bewegen sich frei und pflegen ihr natürliches Verhalten. Hier leben fast 200 Berberaffen auf einem 20 Hektar großen Waldgebiet. Die Babys werden ab dem Frühjahr geboren“, heißt es auf der Website weiter.

Beim Verfassen dieses Artikels wurde Material der deutschen Nachrichtenagentur DPA verwendet.

Bearbeitet von: Wesley Dockery

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