Den am Donnerstag veröffentlichten offiziellen Statistiken zufolge sind im Jahr 2023 rund 663.000 Menschen mehr nach Deutschland gezogen, um dort zu leben, als aus dem Land fortgezogen sind.
Dies sei weniger als die Hälfte (45 %) des Zuwanderungsüberschusses von 1.462.000 im Jahr 2022, dem höchsten Zuwanderungsüberschuss seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1950, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) mit.
Allerdings ist die Nettozuwanderung in diesem Jahr immer noch die vierthöchste seit 1950 und wurde ansonsten nur in den Jahren 2015 und 1992 übertroffen, so Destatis.
Ursache für die hohe Nettozuwanderung im Jahr 2022 waren rund 1.098.000 Ukrainer, die als Flüchtlinge vor dem Konflikt in ihrem Land nach Deutschland kamen.
Im Jahr 2023 waren es lediglich 276.000 Ukrainer, die diesen Schritt wagten.
Was sagte Destatis sonst noch?
Insgesamt seien 1.933.000 Menschen nach Deutschland eingewandert und 1.270.000 Menschen fortgewandert, teilte Destatis mit. Das seien rund 28 Prozent weniger Zuzüge und 5 Prozent mehr Fortzüge als im Jahr zuvor.
Während es im Vergleich zu 2022 40 Prozent weniger Zuwanderung aus anderen europäischen Ländern gab, stieg die Zahl der Zuwanderer aus der Türkei um 56 Prozent (2023: 126.000, 2022: 81.000).
Bei deutschen Staatsangehörigen überwiegt laut Destatis seit 2005 die Auswanderung gegenüber der Zuwanderung, allerdings verließen im Jahr 2023 weniger Menschen (74.000) das Land als im Jahr 2022 (83.000).
Hauptzielländer deutscher Auswanderer seien – wie schon in den Vorjahren – die Schweiz, Österreich und die USA, hieß es vom Bundesamt.
Bearbeitet von: Kieran Burke