Ermittler in Norddeutschland bestätigten am Donnerstag, dass sie verdächtige Drohnenaktivitäten über einem Industriegebiet in Brunsbüttel untersuchen, nachdem Medien über den Fall berichtet hatten.
Küstenindustriepark und Standort eines LNG-Terminals sollen russisches Gas ersetzen
Der Industriepark rund um den Hafen in Brunsbüttel, nordwestlich von Hamburg nahe der Elbmündung in die Nordsee, beherbergt ein neues schwimmendes Terminal für Flüssigerdgas (LNG).
Dieses Kraftwerk wurde mit staatlicher Unterstützung als Reaktion auf den russischen Einmarsch in die Ukraine und im Zuge der eiligen deutschen Bemühungen, Energieimporte aus anderen Ländern zu beschaffen, errichtet. Es bestehen Pläne, das Kraftwerk durch eine dauerhafte Anlage am gleichen Standort zu ersetzen.
In dem Gebiet sind mehrere Chemieunternehmen angesiedelt sowie ein stillgelegtes Atomkraftwerk, das nach seiner Abschaltung im Jahr 2011 derzeit zurückgebaut wird.
Es ist auch der Eingang zum Nord-Ostsee-Kanal, oder Nord-Ostsee-Kanal Der Güterbahnhof Brunsbüttel verbindet die Nordsee bei Brunsbüttel mit der Ostsee bei Kiel-Holtenau und wird jährlich von rund 30.000 Schiffen genutzt.
Frühere Berichte legen nahe, dass die Polizei Aktivitäten militärischer Drohnen vermutet
Vor den begrenzten Kommentaren der Staatsanwälte in Flensburg am Donnerstag hatten zwei der meistgelesenen Nachrichtenagenturen Deutschlands, Bild Und SpiegelBeide hatten über den Fall berichtet.
Sie sagten, dass seit dem 8. August wiederholt Drohnenflüge über dem Gebiet beobachtet worden seien.
In den Berichten wurden Polizeiexperten zitiert, die die Theorie aufstellten, dass es sich bei den Drohnen mit ihren hohen Fluggeschwindigkeiten um russische Militärspionagefahrzeuge handeln könnte.
Spiegel berichtete, dass die Polizeidrohnen, die versuchten, den mysteriösen Beobachtern zurück aufs Meer zu folgen, Fluggeschwindigkeiten von etwa 100 Kilometern pro Stunde nicht erreichen konnten. Die Polizei wandte sich deshalb Berichten zufolge an die Bundeswehr um Hilfe.
Ein Sprecher des deutschen Verteidigungsministeriums sagte der deutschen Nachrichtenagentur DPA am Donnerstag, die Bundeswehr habe der Polizei Radar- und andere Daten zur Verfügung gestellt, damit diese den Fall besser untersuchen könne.
Deutschland ist seit Monaten in Alarmbereitschaft wegen möglicher russischer Spionage oder gar Sabotage. Am deutlichsten zeigte sich dies in einer Reihe von Sicherheitsbedenken bei Bundeswehr- und NATO-Militäreinrichtungen im Land. Diese führten zu einer Untersuchung, gaben dann aber auch Entwarnung.