Deutschland: Züge fallen wegen Stürmen und Überschwemmungen im Süden aus

von Otto Hofmann
2 Minuten Lesedauer

Die deutschen Behörden ergriffen weiterhin Maßnahmen, um die dramatischen Regenfälle und Überschwemmungen im Süden einzudämmen. Mehrere Zugverbindungen wurden weiterhin eingestellt und Freiwillige wurden eingesetzt, um die Bevölkerung zu evakuieren und Sandsäcke zu verteilen.

Die Deutsche Bahn hat angekündigt, den Zugverkehr zwischen Stuttgart, der Landeshauptstadt Baden-Württembergs, und München, der bayerischen Landeshauptstadt, einzustellen. Die beiden südlichen Bundesländer sind bisher am stärksten von den Unwettern betroffen.

Ein Sprecher der Deutschen Bahn konnte gegenüber der Deutschen Nachrichtenagentur DPA nicht bestätigen, wie lange die Aussetzung dauern werde.

Der Wetterbericht für Sonntag sagte kräftige Gewitter in der Mitte und im Süden Deutschlands voraus.

Der Deutsche Wetterdienst behielt für die Region zwischen Bodensee und Oberschwaben bis ins westliche Oberbayern die höchste Warnstufe bei und warnte vor Unwettern.

Die Bundeswehr unterstützte die Hilfsmaßnahmen.

An einer Rettung von 10 Menschen und mehreren Hunden waren am 1. Juni 2024 ehrenamtliche Rettungskräfte beteiligt.
Freiwillige und Hilfskräfte wurden eingesetzt, um die Bürger zu evakuieren

Zugentgleisungen in Baden-Württemberg

Unterdessen entgleisten am späten Samstagabend in Baden-Württemberg zwei Waggons eines Intercity-Expresszuges, nachdem ein durch heftige Regenfälle verursachter Erdrutsch die Gleise erschütterte. Der Zug beförderte 185 Passagiere, von denen keiner verletzt wurde.

Die Passagiere seien aus dem Zug evakuiert worden, sagte ein Sprecher der nationalen Bahngesellschaft laut der Nachrichtenagentur DPA.

Der Vorfall ereignete sich in der Stadt Schwäbisch Gmünd, rund 50 Kilometer östlich von Stuttgart, wo der Erdrutsch stattfand.

Die ersten beiden Waggons des Zuges seien entgleist, aber nicht umgekippt, sagte der Bahnsprecher. Auch ein Auto sei getroffen worden, der Fahrer sei jedoch unverletzt geblieben.

Wegen des Hochwassers wurde der Zug zwischen Ulm und Stuttgart umgeleitet.

Ausnahmezustand in Bayern wegen Hochwasser der Donau

Im oberbayerischen Schrobenhausen bereiteten Feuerwehr und Rettungsdienst am Samstagabend die Evakuierung von rund 670 Menschen vor.

Zehn bayerische Gemeinden hatten bis Samstagabend den Notstand ausgerufen, da es an der Donau und mehreren ihrer Nebenflüsse Hochwasser gab. Der Deutsche Wetterdienst warnte vor neuen Regenschauern und Gewittern aus dem Norden.

Am wahrscheinlichsten betroffen waren am Sonntag unter anderem die Schwäbische Alb, Augsburg, Nürnberg, Bamberg und Regensburg.

Im Landkreis Augsburg wurden die Evakuierungsaufrufe am Samstagabend ausgeweitet, der Zugverkehr zwischen dem Landkreis und Stuttgart wurde am Sonntag eingestellt. Auf dem Augsburger Messegelände wurde eine Notunterkunft eingerichtet.

Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) verladen im Logistikzentrum Sandsäcke für Süddeutschland.
Die deutschen Behörden transportieren Sandsäcke in die von den Überschwemmungen betroffenen Gebiete

Das Technische Hilfswerk (THW) hat in den überschwemmten und hochwassergefährdeten Gebieten Baden-Württembergs und Bayerns Tausende Sandsäcke platziert. Bis Sonntagnacht sollten rund 30.000 Sandsäcke ausgeliefert werden.

Aufgrund der anhaltenden Regenfälle ist die Nachfrage nach Sandsäcken gestiegen.

rmt/kb (dpa, DW-Quellen)

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