Die Stimmung war gut und die Fahnen wehten um das Stuttgarter Stadion. Die Erwartungen an Deutschland waren so hoch wie seit langem nicht mehr, als das zweite Spiel der EM 2024 angepfiffen wurde. Doch Torhüter Manuel Neuer musste innerhalb von 30 Sekunden eingreifen, als die deutsche Abwehr einen einfachen langen Ball nicht abwehren konnte.
Der nervöse Beginn ging weiter, und sogar der sonst so fehlerlose Toni Kroos verpatzte im Mittelfeld einen Pass, der Ungarn eine weitere Chance ermöglichte, die schließlich von Joshua Kimmich geblockt wurde.
Doch bald kamen die Gastgeber in Fahrt und erzielten schließlich das erste Tor. Jamal Musiala, der einzige Spieler, der bisher im Turnier zwei Tore erzielte, drosch aus kurzer Distanz nach einer Verwechslung zwischen zwei ungarischen Bundesligaspielern, Peter Gulacsi und Willi Orban, beide von RB Leipzig.
Neuer musste kurz nach der Halbzeit erneut eingreifen und wehrte einen Freistoß von Dominik Szoboszlai aus dem oberen Eck ab. Obwohl sie viel Ballbesitz hatten und in manchen Phasen gefährlich wirkten, ließen sie auch nach der Pause weiterhin Chancen zu, ohne selbst viele zu erzielen. Trainer Julian Nagelsmann war besorgt genug, um vor der 60. Minute einen Doppelwechsel vorzunehmen. Florian Wirtz und Kai Havertz wurden durch Niklas Füllkrug und Leroy Sane ersetzt.
Doch Ungarn hatte dennoch Chancen, vor allem als Barnabas Varga nach einer Stunde eine gute Möglichkeit per Kopfball über das Tor köpfte. Diese Verschwendung wurde bald bestraft, denn Deutschland fand plötzlich die Durchschlagskraft, die ihm gefehlt hatte. Kapitän Ilkay Gündogan schloss eine flache Flanke von Maximilian Mittelstädt ab und vollendete damit eine gefühlvolle Spielweise.
Durch das Tor konnte Nagelsmann Musiala und Robert Andrich eine Pause gönnen, während Ungarns Energie durch den Gegentreffer erschöpft war. Die Mühen der ersten Halbzeit schienen nun eine ferne Erinnerung zu sein.
Da die Qualifikation gesichert ist, hat Nagelsmann am Sonntag gegen die Schweiz die Möglichkeit, noch mehr Spieler zu schonen, wenn er möchte. Allerdings könnte dieses Spiel in Frankfurt noch darüber entscheiden, wer als Gruppensieger weiterkommt. Die Erwartungen bleiben hoch.
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