Bio-Kaffee als Alternative zu Ostfriesentee
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Bio-Kaffee – der bessere Kaffee?

von Michael Weber
5 Minuten Lesedauer

Wissenswertes über den natürlichen Kaffeegenuss

Auch wenn die Niedersachsen sehr gern Ostfriesentee trinken, ist der Kafeegenuss insgesamt in allen Landesteilen am meisten verbreitet. Aber Kaffee ist nicht immer Kaffee. Schadstoffe, Schimmel und andere Überraschungen machen den Genuss zu einer zweifelhaften Angelegenheit. Anders sieht es bei Bio-Kaffee aus. Dieser wird nicht nur in den meisten Fällen fair gehandelt, sondern die Plantagen kommen beim Anbau auch ohne Pestizide aus.

Kaffee: Bio statt Schadstoffbelastung

Bio-Kaffee ist der natürliche Kaffeegenuss! Wichtig ist der biologische Anbau von Kaffee in den Erzeugerländern, um dort nachhaltig Landwirtschaft betreiben zu können. Als eines der wichtigsten Handelsgüter der Welt ist Kaffee von enormer Bedeutung für die Wirtschaft der jeweiligen Export-Staaten. Dabei ist die Bio-Qualität nicht vergleichbar mit den Produkten exzessiver betriebener Monokulturen mit Einsatz von Düngemitteln und Chemikalien zur Schädlingsbekämpfung. Bio-Kaffee ist flankiert von fairem Handel wichtig für Mensch und Natur. So wird das beliebte Getränk aus biologisch angebautemn Bohnen ein natürlicher Kaffee-Genuss – in jeder Form: als Cappuccino, Latte Macchiato, Espresso …

Zahlen zum Kaffee

Nach Zahlen des Kaffeeverbandes werden in Deutschland jährlich rund 520.000 Tonnen Kaffee verarbeitet. Dabei trinkt jeder Deutsche im Schnitt Kaffee aus 6,4 Kilogramm Bohnen. Das entspricht fast 150 Litern. Davon waren 2008 nur rund drei Prozent der gekauften Bohnen von Bio-Qualität, allerdings bei einer deutlichen Wachstumsrate, die Experten kurzfristig auf bis zu 20 Prozent schätzen. So ist es nicht verwunderlich, dass immer häufiger Bio-Kaffee im Handel oder auf den Karten der Cafes zu finden ist.

Was ist Kaffee eigentlich?

Kaffee ist eine aus Afrika stammende Strauchpflanze, die in subtropischen und tropischen (in Höhenlagen) Gegenden rund um den Äquator in mehr als 70 Ländern wächst. Nach einer weißen Blüte trägt die Pflanze rote, fleischige Früchte. Diese haben zwei Kerne, die rohe Kaffeebohne. Nur dieser Pflanzenteil wird für die Kaffeeherstellung genutzt. Die bekanntesten Kaffeepflanzen sind Robusta und Arabica.

Nach Zahlen der Food and Agricultural Organization (FAO) wird weltweit auf rund elf Millionen Hektar Kaffee angebaut. Die größten Kaffeeproduzenten sind Brasilien, Vietnam und Kolumbien, die zusammen etwa die Hälfte des Weltmarktangebotes erzeugen. Deutschland ist einer der Hauptabnehmer.

Bei der Kaffeeernte gibt es verschiedene Methoden. Für qualitativ besten Kaffee ist nach wie vor die Handpflückung das Nonplusultra. Denn hier wird selektiv immer nur der reife Kaffee geerntet. Bei der mechanischen Pflückung hingegen werden alle Kaffeefrüchte vom Strauch entfernt und eingesammelt. Das ermöglicht ein schnelleres und damit günstigeres Pflücken, aber durch den unterschiedlichen Reifegrad der Früchte kommt es zu Einbußen in der Qualität.

Die geernteten Kaffeefrüchte müssen anschließend aufbereitet werden. Dabei wird die Kaffeebohne durch nasse oder trockene Aufbereitung aus dem Fruchtfleisch geschält und getrocknet. Letztlich kommt es noch zum Schälen, mehreren Säuberungsgängen und schließlich zur Sortierung, bevor der Kaffee zu den Röstereien gelangt. Dort wird er zum typischen Röstkaffee.

Was heißt Bio-Kaffee?

Bio-Kaffee ist eine nachhaltige Anbauweise. Der Anbau von Kaffee hat in der Vergangenheit immer stärker zu Monokulturen geführt, die mit viel Düngemittel und Chemikalien bearbeitet wurden, um den Ertrag so groß wie möglich zu halten. Dies ging einher einerseits mit dem Raubbau am Boden und andererseits mit Krankheiten und Allergien bei den Kaffeebauern.

Bio-Kaffee heißt, dass ein nachhaltiges Konzept ökologischen Anbaus dagegen gesetzt wird, das den Boden fortwährend ertragreich hält. Es werden statt überzüchteter Sorten Kaffee-Sorten angebaut, die bereits sehr robust gegen die regional vorkommenden Krankheiten und Schädlinge sind. Gepaart mit einem Mischanbau, der den Boden schont und eine natürlichere Plantagenwirtschaft ermöglicht, da auch Pflanzen dazu gehören, die für den Boden ein natürlicher Dünger sind. Auf Chemikalien wird grundsätzlich verzichtet (ausgenommen sind kupferhaltige Flüssigkeiten gegen Pilzerkrankungen), stattdessen werden natürliche Düngemittel eingesetzt.

Dies alles führt jedoch zu einem größeren Arbeitsaufwand. Zugleich ist die Qualität des Kaffees zwar besser, er ist aromatischer und geschmacklich individueller, aber der Ertrag etwas niedriger. Deshalb ist neben der ökologischen Komponente des Bio-Kaffees auch die wirtschaftliche Situation der Kaffee-Bauern wichtig. Diese wird gestärkt durch fairen Handel, bei dem die Erzeuger einen Garantiepreis bekommen, der unabhängig von den Schwankungen am Weltmarkt ist. So setzt sich der Preis von Kaffee neben vielen weiteren Punkten auch durch diesen höheren Erzeugerpreis zusammen, womit fair gehandelter Bio-Kaffee etwas teurer als normaler Kaffee ist. Doch aufgepasst: Nicht jeder Bio-Kaffee ist fair gehandelt.

Bio-Kaffee und fairer Handel

Fairer Handel ist insbesondere für Produzenten von Bio-Kaffee wichtig. Da der Arbeitsaufwand durch den intensiveren Pflegeaufwand fast doppelt so groß ist, sind die Bio-Kaffee-Bauern auf einen angemessenen Handelspreis angewiesen. Dieser wird ihnen beim fairen Handel unabhängig vom Weltmarktpreis garantiert.

Damit können die Kaffee-Erzeuger ihren Lebensunterhalt sichern und ihre Arbeitskräfte fair bezahlen. Mit Bio-Kaffee wird etwas für das ökologische Gleichgewicht getan, mit fairem Handel werden soziale Akzente gesetzt. Dieser faire Handel ist jedoch auch Grundvoraussetzung dafür, dass Bio-Kaffee dauerhaft produziert werden kann. Das ist insbesondere deshalb wichtig, weil bei der Umstellung von herkömmlicher Produktion auf Bio-Anbau vorübergehend Einnahmeeinbußen hingenommen werden müssen.
Nur wenn man also den Kaffee-Bauern garantiert, auf Dauer vernünftige Preise erzielen zu können – und somit auf ihre Lebensumstände Rücksicht nimmt -, werden sie überhaupt in die Lage versetzt, Bio-Kaffee anzubauen. Frei von Ausbeutung, denn der Garantiepreis kommt nicht Herstellern und Händlern zugute, sondern direkt den Kaffe-Bauern. Fairer Handel und Bio-Qualität sind nachhaltiger und natürlicher Kaffeegenuss.
Der Deutsche Kaffeeverband äußert sich zu diesem Thema übrigens in einem Positionspapier:

“Förderung eines nachhaltigen Kaffeeanbaus bedeutet, Verantwortung für den Umweltschutz in den Anbaugebieten sowie für die Einkommenssituation und die Lebensbedingungen der Kaffeebauern zu übernehmen. Ziel ist es, dass der Kaffeeanbau sowohl den heutigen Produzenten und Verarbeitern als auch den nachfolgenden Generationen eine stabile und angemessene Einkommens- und Lebensgrundlage bietet. Daraus leitet sich auch die Berücksichtigung sozialer Belange (z.B. Zugang zu Bildung und Gesundheit) ab. Verbesserung des Farmmanagements und des Marktzugangs, die Steigerung von Effizienz, Produktivität und Qualität zur Erhöhung der Einkommen sind zentrale Elemente von Nachhaltigkeitsansätzen.”

Wer seinen Bio-Kaffe richtig genißen möchte, sollte ihn gut zubereiten. Der besondere Geschmack kann sonst verloren gehen.

Bio-Kaffee – der Geschmack

Unabhängig vom Anbau ist der Geschmack des Kaffees erheblich von der Röstung der Kaffeebohnen abhängig. Je nach Röstgrad erhält der Kaffee einen anderen Geschmack. Als Faustregel gilt: Je dunkler die Bohnen geröstet werden, desto stärker ist der ursprüngliche Geschmack der Bohne verfälscht. Das heißt jedoch nicht automatisch, dass ein dunkel gerösteter Kaffee tatsächlich schlecht sein muss. In Südeuropa werden solche Röstungen bevorzugt. Beispiele sind hier unter anderem der Espresso. Je dunkler die Kaffeeröstung, desto weniger Säure und mehr Bitterstoffe sind im Kaffee enthalten. Umgekehrt: Je heller eine Röstung ist, desto mehr Säure ist enthalten und desto weniger Bitterstoffe.

Bei der Röstung verlieren die Kaffeebohnen bis zu knapp über 20 Prozent an Gewicht und legen dafür in Sachen Volumen bis zum Doppelten zu. Bei dem sehr komplexen Röstvorgang entsteht in der Kaffeebohne eine Fülle neuer Substanzen, die der Röstung einen eigenen, teilweise unverwechselbaren Geschmack geben.

Auch das Mahlen der Kaffeebohnen und die Mischung von verschiedenen Sorten tragen zum Charakter eines Kaffees bei. So sind bei Filterkaffee durchaus grobere Pulver sinnvoll, bei Espresso wird dagegen ein feineres Kaffeepulver die besseren Ergebnisse erzielen.

Selbstverständlich sind auch Wasser und Zubereitung Aspekte des Kaffee-Geschmacks. Insbesondere das Wasser spielt wie auch beim Tee eine wichtige Rolle. Zu weiches Wasser lässt den Kaffee deutlich bitterer werden, zu hartes Wasser begünstigt Kalk. Ideal sind also mittlere Härtegrade oder/und ein Wasserfilter. Alternativ lässt sich ggf. auch ein sehr guter Wasserspender nutzen.

Am Ende gibt es tausende Varianten der Kaffeezubereitung, die allesamt sehr eigen und charakteristisch sind. Ob mit Filter, per Presskanne oder mit Kaffeevollautomat – welcher wie gemacht wirklich am besten schmeckt, hängt von den Vorlieben des Genießers ab. Aufpassen muss man aber, wenn der Kaffee zu sehr auf die Blutwerte wirkt. Bluthochdruck und Koffeeinschübe können den schönsten Geschmack trüben.

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