Die Durchfallerkrankung EHEC grassiert in Niedersachsen
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Infos zur Durchfallerkrankung EHEC

von Michael Weber
2 Minuten Lesedauer

Mit blutigem Stuhl sofort zum Arzt

Derzeit grassiert die Durchfallerkrankung EHEC in Norddeutschland. Besonders in Hamburg und Teilen von Niedersachsen sind Menschen betroffen. Anders als bei normalem Durchfall kann EHEC auch von Blut im Stuhl begleitet sein. Dann muss der Patient sofort zum Arzt gehen, um Hilfe zu bekommen und einen komplizierten Verlauf zu verhindern. Da zu dieser Krankheit viele Dinge unklar sind und zum Teil falsche Meldungen im Umlauf sind, hat das Sozialministerium von Niedersachsen heute Informationen zu EHEC veröffentlicht.

Ernste Lage, keine regionalen Schwerpunkte

Einen regionalen Schwerpunkt kann man laut Ministerium nicht ausmachen. Die EHEC-Fälle verteilen sich über verschiedene Landkreise und Städte. Nach aktuellem Stand sind 131 Verdachtsfälle mit blutigem Durchfall in Niedersachsen bekannt. Darunter befinden sich 28 Fälle bzw. Verdachtsfälle, die mit schweren Komplikationen einhergehen. Dass die Landesregierung die Erkrankungswelle von EHEC ernst nimmt, zeigt die Aufforderung an die Gesundheitsämter alle Fälle im Rahmen des Meldeverfahrens nach dem Infektionsschutzgesetz mitzuteilen.

Hygiene ist besonders wichtig

Menschen, die den Verdacht haben, an EHEC erkrankt zu sein, sind aufgerufen, sich unmittelbar in ärztliche Behandlung zu begeben. Es wird vermutet, dass der Großteil der EHEC-Infektionen bisher über verschmutztes Gemüse oder Fleisch übertragen wird. Allerdings sind die Infektionsquelle und die Übertragungswege noch nicht abschließend ermittelt. Aus diesem Grund ist es ratsam, die üblichen Hygienegebote einzuhalten. Nach aktuellem Stand gilt insbesondere die Empfehlung, bei der Zubereitung von Gemüse auf gute Küchenhygiene zu achten sowie Bretter und Messer gründlich zu reinigen. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist möglich, jedoch nicht über eine Tröpfcheninfektion wie bei einer Grippe, sondern durch direkten Körperkontakt. Dabei werden unbeabsichtigt Fäkalspuren übertragen. Die Inkubationszeit von EHEC beträgt etwa zwei bis zehn Tagen, in der Regel liegt sie bei drei bis vier Tagen.

EHEC Symptome

EHEC tritt als wässriger und meistens unblutiger Durchfall auf und geht mit Übelkeit, Erbrechen und seltener Fieber einher. In einigen Fällen kann es zu krampfartigen Bauchschmerzen, blutigem Stuhl und teilweise Fieber kommen. In diesen Fällen einer EHEC-Infektion droht ein Verlauf mit dem hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS). Diese Komplikation tritt bei bis zu zehn Prozent der EHEC-Fälle auf. Das HUS ist der häufigste Grund für akutes Nierenversagen im Kindesalter und kann auch für Erwachsene eine kurzzeitigen Dialysepflicht und in seltenen Fällen Nierenfunktionsverlust führen. Die Sterblichkeitsrate beim akuten hämolytisch-urämischen Syndrom liegt bei zwei Prozent. Wer Durchfall mit Blut im Stuhl hat, soll daher dringend den Arzt aufsuchen, um eine Erkrankung mit EHEC und HUS abzuklären.

Foto: Clipdealer

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