Brüssel genehmigt Lufthansa-Übernahme der italienischen Fluggesellschaft ITA

von Otto Hofmann
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Die Europäische Kommission hat am Mittwoch die Pläne der deutschen Fluggesellschaft Lufthansa genehmigt, für 325 Millionen Euro (349,6 Millionen US-Dollar) die gemeinsame Kontrolle über die italienische ITA Airways zu übernehmen.

Die Genehmigung stehe unter der Bedingung, dass die von der Lufthansa sowie dem italienischen Wirtschafts- und Finanzministerium angebotenen Abhilfemaßnahmen in vollem Umfang eingehalten würden, hieß es in einer Erklärung der Kommission.

„Während ITA heute gute Ergebnisse erzielt, ist die langfristige Nachhaltigkeit als eigenständiger Carrier wäre ohne die Transaktion höchst ungewiss geblieben”, fügte die Kommission hinzu.

Prüfung wettbewerbsbezogener Bedenken

Margrethe Vestager, Exekutiv-Vizepräsidentin der Kommission und zuständig für Wettbewerbspolitik, sagte, die Bedenken, ob die Übernahme negative Auswirkungen auf den Wettbewerb haben könnte, seien von Lufthansa und italienischen Beamten angesprochen worden.

Für Verbindungen zwischen Italien und der lukrativen mitteleuropäischen Region gebe es nur eine begrenzte Alternative durch Ryanair, erklärte die Kommission.

Um die Bedenken der EU-Regulierungsbehörden auszuräumen, einigten sich Lufthansa und die italienische Regierung darauf, konkurrierenden Fluggesellschaften die Durchführung von Kurzstreckenflügen nach Mitteleuropa zu erleichtern und Landeplätze am Mailänder Flughafen gemeinsam zu nutzen, um die potenzielle Dominanz der Lufthansa einzudämmen.

„Das von Lufthansa und dem MEF zu diesem grenzüberschreitenden Geschäft vorgeschlagene Paket an Abhilfemaßnahmen geht in vollem Umfang auf unsere Wettbewerbsbedenken ein, indem es sicherstellt, dass auf allen relevanten Strecken ein ausreichendes Maß an Wettbewerbsdruck bestehen bleibt“, sagte Vestager.

ITA wurde 2020 nach der Umstrukturierung der insolventen nationalen Fluggesellschaft Alitalia gegründet. Im vergangenen Mai vereinbarte Lufthansa mit der italienischen Regierung eine Minderheitsbeteiligung von 41 Prozent an ITA.

Unter bestimmten Bedingungen wird die deutsche Fluggesellschaft ab 2025 weitere 49 % der ITA-Aktien erwerben. Zu einem späteren Zeitpunkt könnte sie auch die Kontrolle über die verbleibenden 10 % erlangen.

kb/sms (dpa, AFP)

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