Deutsche Drogenbehörde fordert Erhöhung des Alkoholalters auf TikTok

von Otto Hofmann
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Die Altersgrenze für den Alkoholkonsum müsse angehoben und jene für die Nutzung der Videoplattform TikTok gesenkt werden, um junge Menschen vor psychischen und physischen Gesundheitsschäden zu schützen, forderte die Drogenbeauftragte des Bundes in einer am Mittwoch veröffentlichten Stellungnahme.

Burkhard Blienert von den Sozialdemokraten von Bundeskanzler Olaf Scholz sagte, Kinder unter 12 Jahren sollten von TikTok ausgeschlossen werden. Einige Länder haben TikTok gänzlich verboten, allerdings nicht aus Gründen, die mit der Gesundheit der Kinder zusammenhängen. Blienert sagte auch, das Alter für den Konsum jeglicher Form von Alkohol sollte auf 18 Jahre angehoben werden.

In den Nutzungsbedingungen von TikTok heißt es derzeit, dass Personen ab 13 Jahren die Plattform nutzen können. In Deutschland ist der Genuss von Wein, Bier und Sekt in der Öffentlichkeit ab 16 Jahren erlaubt, ab 14 Jahren in Anwesenheit eines Elternteils.

Zwei Flaschen berühren sich in einer Käsegeste
Kinder über 16 dürfen in Deutschland legal Bier und Wein kaufen

Was hat Blienert gesagt?

„TikTok muss für Kinder bis 12 verboten werden“, sagte Blienert der Tageszeitung Rheinische Post„Erst dann können Jugendliche besser einschätzen, wie sie soziale Medien sinnvoll nutzen und was für sie gut ist und was nicht.“

Blienert sagte, auch junge Teenager dürften TikTok nicht ohne Einschränkungen nutzen.

„TikTok muss bis 18 Jahre altersgerecht mit technischen Beschränkungen ausgestattet werden, um gefährliche Elemente auszuschließen. Wir müssen sehr genau hinschauen, wenn Drogen oder Gewalt verherrlicht werden“, sagte er und fügte hinzu, dass soziale Medien nicht wie ein gesetzloser „Wilder Westen“ behandelt werden könnten.

Er ging auch auf das Problem des Alkoholkonsums unter Jugendlichen ein.

„Der Konsum von Alkohol sollte erst ab 18 Jahren erlaubt sein, wenn die Menschen die Volljährigkeit erreichen“, sagte er und verwies darauf, dass diese Regel bereits für Tabakprodukte gelte.

Alkohol sei ein „Gift für die Zellen, das vom ersten Tropfen an wirkt“, sagte er. Gesundheitsexperten hielten keine Konsummenge – weder für Erwachsene noch für Kinder – für unbedenklich.

“Alkohol hat natürlich eine besonders starke Wirkung auf junge Menschen, die sich körperlich noch in der Entwicklung befinden. Er schädigt nachweislich das Gehirn”, sagt Blienert.

Blienert verteidigte allerdings die Legalisierung von Cannabis durch die Koalitionsregierung mit der Begründung, diese Maßnahme habe dazu gedient, die Gefahren des Drogenschwarzmarktes zu verringern.

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