Grab des deutschen Politikers Wolfgang Schäuble geschändet

von Otto Hofmann
1 Minuten Lesedauer

Stadtarbeiter haben am Montagmorgen am Grab des deutschen Politikers Wolfgang Schäuble in der südwestlichen Stadt Offenburg ein mehr als einen Meter tiefes Loch entdeckt und eine Untersuchung eingeleitet.

Nach Angaben der Ermittler war das Loch etwa 1,2 Meter tief und reichte nicht bis zum Sarg von Schäuble, der im Dezember im Alter von 81 Jahren starb.

Die Kriminalpolizei der Polizei Offenburg übernahm in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft die Ermittlungen.

Zu einem möglichen Hintergrund oder Motiv des Vorfalls liegen den Behörden zufolge keine Informationen vor. Die Polizei sucht Zeugen.

Wer war Wolfgang Schäuble?

Schäuble war Mitglied der konservativen Christlich-Demokratischen Union (CDU) und eine der einflussreichsten Persönlichkeiten der deutschen Nachkriegsgeschichte. Schäuble war von 2017 bis 2021 der 13. Bundestagspräsident.

Er war das dienstälteste Mitglied eines demokratischen Parlaments in der deutschen Geschichte. Der konservative Politiker, der auch als Innen- und Finanzminister fungierte, prägte jahrzehntelang die deutsche Politik.

Ihm wurde zugeschrieben, dass er 1990 zur deutschen Wiedervereinigung beitrug und die Eurozone mit manchmal unpopulären Rezepten durch die Schuldenkrise steuerte, etwa indem er Griechenland 2009 dazu drängte, strenge Sparmaßnahmen zu akzeptieren.

Schock in der deutschen Politik

Deutsche Politiker haben mit Entsetzen auf die Nachricht vom geschändeten Grab Schäubles reagiert.

„Die Schändung des Grabes von Wolfgang Schäuble ist ein abscheuliches Verbrechen“, sagte Innenministerin Nancy Faeser und beschrieb es als „ein verabscheuungswürdiges Verbrechen, das streng verfolgt werden muss“, fügte Faeser hinzu.

Auch Schäubles Nachfolgerin an der Spitze des Bundestags, Bärbel Bas, zeigte sich „zutiefst schockiert und traurig“ über den Vorfall.

Es sei „unerträglich, dass es offenbar Menschen gibt, die das Grab von Wolfgang Schäuble schänden und seine Ruhe stören“, sagte der Bundestagspräsident.

dh/jsi (AFP, Reuters, dpa)

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