Die Christlich Demokratische Union (CDU) und ihre bayerische Schwesterpartei, die Christlich-Soziale Union (CSU), haben den CDU-Parteivorsitzenden Friedrich Merz zu ihrem Kanzlerkandidaten für die Bundestagswahl 2025 ernannt.
Merz‘ potenzieller Rivale, der bayerische Ministerpräsident Markus Söder von der CSU, bot Merz als Spitzenkandidat des konservativen Blocks seine volle Unterstützung an.
Was die beiden Männer sagten
Die Entscheidung gaben Merz und Söder am Dienstag auf einer Pressekonferenz bekannt.
“Um es kurz zu machen: Die Kanzlerfrage ist beantwortet – Friedrich Merz”, sagte Söder. “Ich bin damit einverstanden und unterstütze das voll und ganz”, sagte der bayerische Politiker.
“Wir haben nur ein Ziel: die Ampel-Koalition zu stürzen und Deutschland wieder auf Kurs zu bringen. Dem muss alles untergeordnet sein.”
Merz dankte Söder für dessen Unterstützung und betonte, dass es 2021 zu keiner Wiederholung eines offenen Machtkampfes um die Kandidatur wie bei der letzten Wahl kommen werde.
“Wir beide nehmen heute unsere Führungsverantwortung wahr”, sagte der CDU-Vorsitzende. “Wir wissen, dass diese Verantwortung über uns beide hinausgeht.”
Zudem dankte er Söder für die „gute Zusammenarbeit“ seit seiner Wahl zum CDU-Vorsitzenden. Diese sei „nicht immer einfach gewesen – nicht für ihn und nicht für mich“, fügte Merz hinzu.
Wer ist Friedrich Merz?
Merz hatte sich Anfang der 2000er Jahre um die Nominierung beworben, doch die Wahl fiel auf die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Der 68-jährige Merz ist ein Wirtschaftsliberaler, der die CDU seit seinem Amtsantritt als Parteivorsitzender im Jahr 2022 nach rechts gerückt hat.
Seine Zeit an der Spitze der Partei folgt auf Merkels 16-jährige Amtszeit als Kanzlerin. Merz forderte insbesondere eine härtere Linie in der Migrationsfrage.
Der konservative CDU/CSU-Block liegt in den Meinungsumfragen vorne, und einige Erhebungen sehen ihn sogar vor allen drei Parteien in Scholz‘ Regierungskoalition zusammen.
Scholz von der Mitte-links-Partei der Sozialdemokraten (SPD) regiert mit Unterstützung der Grünen und der wirtschaftsnahen Freien Demokraten (FDP).
Als weiterer möglicher Kandidat galt auch der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst, der sich am Montag für Merz ausgesprochen hatte.
Während einer Reise nach Kasachstan sagte Scholz, die Aussicht auf einen Auftritt gegen Merz sei für ihn „kein Problem“.