Deutschland: Behörden verurteilen rassistischen Übergriff auf junge Mädchen

von Otto Hofmann
1 Minuten Lesedauer

Deutsche Behörden haben am Samstag einen Angriff verurteilt, bei dem ein ghanaisches Mädchen und ihr Vater verletzt wurden.

Wie die Polizei mitteilte, wurden ein achtjähriges ghanaisches Mädchen und ihre zehnjährige Schwester am späten Freitag von einer Gruppe aus etwa 20 Teenagern und jungen Erwachsenen angegriffen.

Was wissen wir über den Angriff?

Das 8-jährige Mädchen und ihr Vater hatten leichte Verletzungen erlitten und wurden ins Krankenhaus eingeliefert.

Der Anschlag ereignete sich in der Stadt Grevesmühlen im nordöstlichen deutschen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern.

Nach Angaben der Polizei traten die Angreifer dem jüngeren Mädchen ins Gesicht, woraufhin die Eltern des Mädchens eingriffen.

Laut Polizeiberichten beleidigte einer der mutmaßlichen Angreifer die Opfer auch noch nach dem Eintreffen der Beamten am Tatort rassistisch.

Die Polizei ermittelt wegen Landfriedensbruch, schwerer Körperverletzung, Volksverhetzung und verbaler Beleidigung.

Staatliche und lokale Behörden verurteilen Angriff

Grevesmühlens Bürgermeister Lars Prahler sagte gegenüber NDR 1 Radio MV, er sei schockiert über den Vorfall.

„Diese rassistisch motivierte Tat macht mich einfach fassungslos. Sie zeugt von bodenlosem Hass und enthemmter Unmenschlichkeit und ist nicht zu entschuldigen“, sagte er.

Er fügte hinzu, dass die Tatsache, dass einige der Verdächtigen Teenager seien, keine Entschuldigung für dieses Verhalten sei.

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig verurteilte den Angriff in einem Beitrag auf der Plattform X, ehemals Twitter.

„Das verletzte Mädchen ist 8 Jahre alt – so jung wie meine Tochter. Wir dürfen nicht zulassen, dass Hass und Hassreden unsere Gesellschaft vergiften und Gewalt unsere Kinder bedroht“, erklärte sie.

Landesinnenminister Christian Pegel sagte: „Man greift keine Menschen an, schon gar nicht Kinder, und schon gar nicht aus rassistischen Motiven.“

Jana Michael, Integrationsbeauftragte des Landes Mecklenburg-Vorpommern, forderte die Jugendlichen auf, die Namen der Täter zu benennen.

„Jeder Zeuge, der schweigt, macht sich mitschuldig und verhindert die Aufklärung dieser abscheulichen Gewalt gegen Kinder“, sagte sie.

sdi/rmt (dpa, AFP)

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