Deutschland beruft chinesischen Gesandten wegen Cyberangriff 2021 ein

von Otto Hofmann
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Das deutsche Außenministerium habe den chinesischen Botschafter nach Berlin einbestellt, teilte ein Sprecher am Mittwoch auf einer Pressekonferenz mit. Als Grund wurde ein Cyberangriff „chinesischer staatlicher Akteure“ auf die Kartierungsbehörde der Bundesregierung im Jahr 2021 angegeben.

„Wir treten solchen gegen Deutschland gerichteten Cyber-Aktivitäten entschieden entgegen und plädieren für ein verantwortungsvolles und regelbasiertes Verhalten im Cyberraum“, erklärte Sprecher Sebastian Fischer. Die „Gefahr chinesischer Spionage und chinesischer Cyberangriffe“ dürfe nicht unterschätzt werden.

Ziel war das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) in Frankfurt, das unter anderem detaillierte Satellitenbilder auswertet.

Regierungen weltweit werfen China Cyberangriffe vor

Mehrere Regierungen, darunter die USA, Australien, Kanada, die Niederlande und Indien, haben China in den letzten Jahren vorgeworfen, Cyberangriffe auf die Daten staatlicher und privater Unternehmen zu starten.

2017 schrieb das US-Nachrichtenmagazin Außenpolitik zitierte Experten, die davon ausgehen, dass China über eine „Hacker-Armee“ von Zehntausenden Menschen verfügt.

Es handelt sich um das erste Mal seit 1989, dass der chinesische Gesandte in Berlin einbestellt wurde. Damals reagierte die chinesische Regierung mit Gewalt auf die von Studenten angeführten Proteste auf dem Platz des Himmlischen Friedens.

es/ab (dpa, Reuters)

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