Nach neuen am Montag veröffentlichten Daten meldeten deutsche Behörden im Jahr 2023 einen Anstieg der Cyberangriffe durch ausländische Täter um 28 %, insbesondere aus Russland und China.
„Die Bedrohungslage im Bereich Cybersicherheit bleibt hoch“, sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser bei der Vorstellung des Nationalen Berichts zur Cyberkriminalität.
Bewältigung der Zunahme von Cyber-Bedrohungen im Vorfeld der EU-Parlamentswahlen
In einer Zeit erhöhter Angst vor mutmaßlichen Hackern und Spionen im Vorfeld der Wahlen zum Europäischen Parlament im Juni meldete der deutsche Digitalverband Bitkom eine Verdoppelung der Zahl der Cyberangriffe aus Russland in den letzten zwei Jahren.
Auch Cyberangriffe aus China hätten in den letzten zwei Jahren um 50 % zugenommen, heißt es im Bundesbericht des Bitkom.
Daten zeigten, dass 80 % der angegriffenen deutschen Unternehmen Opfer von Datendiebstahl, Spionage oder Sabotage seien, sagte Bitkom-Geschäftsführer Bernhard Rohleder gegenüber dem ZDF.
Rohleder bezifferte den durch Cyberkriminalität verursachten wirtschaftlichen Schaden auf 148 Milliarden Euro pro Jahr.
Angriffe durch Kriminelle oder ausländische Geheimdienste
Rohleder sagte, die meisten Angriffe würden von organisierter Kriminalität oder ausländischen Geheimdiensten verübt.
„Einige sind auf Geld aus“, sagte er, andere wollen kritische Infrastrukturen wie Energieversorgung, Verkehr oder Krankenhäuser beschädigen.
„Und es gibt immer noch einige, vor allem Privatpersonen, die einfach nur Spaß haben wollen“, sagte er.
Deutschland wirft Russland einen Cyberangriff vor
Anfang des Monats warf die Bundesregierung Russland vor, Cyberangriffe gegen seine Verteidigungs- und Luft- und Raumfahrtunternehmen sowie gegen Mitglieder der regierenden Sozialdemokratischen Partei von Bundeskanzler Olaf Scholz zu starten.
Die Angriffe, die laut Berlin von Gruppen mit Verbindungen zum russischen Militärgeheimdienst verübt wurden, „zeigen, wie groß die Bedrohung ist“, so Faeser.
„Wir werden uns vom russischen Regime nicht einschüchtern lassen“, fügte sie hinzu. „Wir werden weiterhin alles tun, um unsere Demokratie vor russischen Cyberangriffen zu schützen, und wir werden die Ukraine weiterhin unterstützen“, sagte sie.
mf/rm (dpa, Reuters)