Ursula Haverbeck, eine berüchtigte Holocaust-Leugnerin, die selbst eine zweijährige Haftstrafe nicht davon abhalten konnte, falsche Behauptungen über die Massenmorde und andere Gräueltaten des deutschen Nazi-Regimes aufzustellen, ist im Alter von 96 Jahren gestorben.
Ihr Anwalt, Wolfram Nahrath, sagte vor einem Hamburger Gericht, wo sie gegen eine Verurteilung wegen Anstiftung zum Hass durch Leugnung der Völkermordverbrechen der Nazis Berufung einlegte, dass Haverbeck am Mittwoch gestorben sei.
Jahrzehntelange Überzeugungen
Haverbeck, die viele Jahre mit einem ehemaligen Mitglied der NS-Organisationen SA und SS verheiratet war, wurde seit 2004 mehrfach verurteilt, weil sie geleugnet hatte, dass der Holocaust – den sie einmal als die „längste Lüge der Geschichte“ bezeichnete – jemals stattgefunden habe Ort.
Sie saß zuvor zwei Jahre wegen Holocaust-Leugnung im Gefängnis und legte Berufung gegen eine weitere Gefängnisstrafe von einem Jahr und vier Monaten ein, die das Gericht in Hamburg zum Zeitpunkt ihres Todes verhängt hatte.
Zu ihren wiederholten Behauptungen im Fernsehen und vor Gericht gehörte, dass das Konzentrationslager Ausschwitz-Birkenau kein Vernichtungslager sei. Aus den Aufzeichnungen der deutschen Regierung geht hervor, dass allein dort mindestens 1,1 Millionen Menschen ermordet wurden.
Ihre Äußerungen machten sie zu einem Liebling der Rechtsextremisten, 2019 kandidierte sie sogar als Spitzenkandidatin der Neonazi-Partei „Die Rechte“ für das Europaparlament.
Deutschland ist neben Israel und Kanada eines von 17 europäischen Ländern, in denen die Leugnung des Holocaust als strafbare Handlung gesetzlich verankert ist.