Deutschland: Prozess gegen Reichsbürgergruppe beginnt in München

von Otto Hofmann
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Am Dienstag beginnt vor dem Oberlandesgericht (OLG) München der dritte Prozess gegen die „Reichsbürger“-Gruppe um Heinrich XIII. Prinz Reuss.

Die Mitglieder der Gruppe stehen bereits in Frankfurt und Stuttgart vor Gericht. Der Gruppe wird vorgeworfen, einen gewaltsamen Putsch geplant zu haben.

Was wissen wir über die Gruppe?

Die Gruppe flog im Dezember 2022 nach einer groß angelegten Anti-Terror-Razzia in mehreren Bundesländern und im Ausland auf.

Die derzeit insgesamt 26 Tatverdächtigen sollen einen gewaltsamen Sturz der Bundesregierung geplant haben. Nach Angaben der Bundesanwaltschaft nahmen sie dabei bewusst Todesgefahr in Kauf.

Reuss sollte das Oberhaupt einer neuen Regierungsform werden.

Wer steht in München vor Gericht?

Den acht Angeklagten in München wird die Mitgliedschaft und teilweise Gründung einer terroristischen Vereinigung sowie die Vorbereitung eines sogenannten hochverräterischen Vorhabens vorgeworfen.

Mehrere der Angeklagten aus München sollen dem sogenannten „Rat“ der Organisation oder dem Führungsstab des „militärischen Arms“ angehört haben.

Vier Männern wird zudem die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat vorgeworfen, einem wird ein Verstoß gegen das Waffengesetz vorgeworfen. Ihnen allen drohen langjährige Haftstrafen.

Warum gibt es mehrere Versuche?

In Frankfurt steht der Prozess gegen Reuss und die mutmaßlichen Drahtzieher im sogenannten Zentralprozess. In Stuttgart erhebt die Bundesanwaltschaft Anklage gegen mutmaßliche Mitglieder des “militärischen Arms” der Gruppe.

Der Fall wurde auf mehrere Prozesse aufgeteilt, vor allem aufgrund der großen Zahl der Angeklagten.

Das Oberlandesgericht München hat zunächst 55 Termine für die Hauptverhandlung anberaumt, zunächst bis voraussichtlich Ende Januar 2025.

dh/rc (AFP, dpa)

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