Dieselgate-Strafprozess gegen Ex-VW-Chef Winterkorn beginnt

von Otto Hofmann
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Am Dienstag wurde der frühere Vorstandsvorsitzende von Volkswagen, Martin Winterkorn, endlich vor Gericht gestellt, neun Jahre nachdem der Dieselgate-Skandal den deutschen Autogiganten erschüttert und seinem Ruf schweren Schaden zugefügt hatte.

Im September 2015 stellten US-Wissenschaftler fest, dass in vielen Dieselfahrzeugen von Volkswagen eine Software installiert war, mit der Abgastests manipuliert werden konnten.

Er habe “keinen Betrug begangen” und “niemanden geschädigt”, sagte sein Anwalt zu Beginn des Verfahrens vor Gericht.

Prozess wird jahrelang verzögert

Eigentlich hätte Winterkorn im Jahr 2021 zusammen mit vier weiteren ehemaligen VW-Managern und Ingenieuren vor dem Landgericht Braunschweig erscheinen sollen. Aufgrund einer Reihe von Operationen, die er zu diesem Zeitpunkt durchlief, wurde ihm jedoch ein separates Verfahren zugewiesen.

Dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden werden Wirtschaftsbetrug, Marktmanipulation und Falschaussage vorgeworfen. Zunächst soll er Kunden über die Qualität des Autos getäuscht haben. Dann, als der Skandal ans Licht kam, soll er Investoren bewusst nicht über mögliche Strafzahlungen informiert haben.

Darüber hinaus wird ihm vorgeworfen, in einem Untersuchungsausschuss des Deutschen Bundestages im Jahr 2017 gelogen zu haben.

Die Anklage gegen ihn umfasst mehr als 600 Seiten.

Von dem Skandal waren rund neun Millionen Fahrzeuge betroffen. Er kostete die Käufer Hunderte Millionen Euro und stürzte VW in die schwerste Krise der Firmengeschichte.

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