Untersuchungshaft für Tatverdächtigen auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt

von Otto Hofmann
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Die Polizei Magdeburg teilte in den frühen Morgenstunden des Sonntags mit, dass gegen den Tatverdächtigen des Autoanschlags auf dem Weihnachtsmarkt in der Stadt am Freitagabend ein Haftbefehl in Untersuchungshaft ergangen sei.

Das Landgericht Magdeburg habe am Samstag in einer nächtlichen Verhandlung einer Berufung der Staatsanwaltschaft stattgegeben, teilte die Polizei mit.

„Der Untersuchungsrichter ordnete Untersuchungshaft wegen des Verdachts auf fünf Fälle von Tötung, mehrere Fälle von versuchtem Tötungsdelikt und mehrere Fälle von gefährlicher Körperverletzung an“, teilte die Polizei mit.

„Der Angeklagte wurde dementsprechend in eine Untersuchungshaftanstalt gebracht“, heißt es in der kurzen Stellungnahme abschließend.

Der 50-jährige saudische Staatsbürger, der seit 2006 in Deutschland lebt, wurde kurz nach dem Anschlag am Freitagabend festgenommen. Bei dem Angriff wurden rund 200 Menschen verletzt, einige davon schwer.

Die Ermittler sagten, der Tatverdächtige habe allein gehandelt, Hinweise auf einen zweiten Täter gebe es nach ihren Erkenntnissen nicht.

Es sei noch zu früh, um ein endgültiges Motiv für das Verbrechen zu ermitteln, sagten die Behörden und fügten hinzu, dass es keine Hinweise darauf gebe, dass es islamistisch motiviert sei.

Polizei: 4 Frauen und 1 Junge bei Angriff getötet

Die Polizei stellte außerdem weitere Informationen zu den Opfern des Angriffs am Freitag bereit.

Den Angaben zufolge handelte es sich bei den Opfern um einen 9-jährigen Jungen und vier Frauen im Alter von 45, 52, 67 und 75 Jahren. Im Einklang mit den deutschen Datenschutznormen identifizierte die Polizei die Opfer nicht.

Am Samstagabend fand im Dom der Stadt in der Nähe des Tatorts eine große Gedenkfeier statt, an der Bundeskanzler Olaf Scholz, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und weitere führende deutsche Politiker teilnahmen.

Zum Gedenken an die Spiele der deutschen Erst- und Zweitliga-Bundesliga wird am Wochenende jeweils eine Schweigeminute abgehalten.

Auch auf den Weihnachtsmärkten im ganzen Land wurde nach dem Angriff am Freitag die Sicherheit erhöht, wobei höchstens am Samstag eine erhöhte Polizeipräsenz zu beobachten war.

Die meisten deutschen Weihnachtsmärkte schließen entweder am 22. oder 23. Dezember, also vor den Feiertagen.

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