Hörgarten und Haus des Hörens in Oldenburg
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Hörgarten und Haus des Hörens in Oldenburg

von Redaktion
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Sinn-volles Ausflugsziel in der Nordmetropole

Mit dem Hörgarten in Oldenburg präsentiert sich ein Themenpark als Ausflugsziel, in dem sich alles um das Hören und das zugehörige wichtige Organ dreht. Wissenschaft, Kunst und Natur vereinen sich auf eine ganz besondere und erlebnisreiche Art. Kinder, Jugendliche und Erwachsene lernen das Gehör mit großer Experimentierfreude richtig oder auch neu kennen. Der Hörgarten rahmt das Haus des Hörens ein, in dem renommierte Einrichtungen aus Wissenshaft und Forschung zum Themenschwerpunkt Hören ihren Platz gefunden haben, das unter der Leitung des Oldenburgers Hörzentrums steht.

Der Themenpark mit „gehörigen“ Exponaten

Das Hören und Sehen vergeht den Besuchern ganz bestimmt nicht beim Rundgang durch den Hörgarten, ganz im Gegenteil sie erleben ihre Sinne und speziell den Hörsinn auf neue ungeahnte Art und lernen dabei so einiges. Die verschiedenen Stationen, die sich durch besondere Exponate kennzeichnen, sprechen den Besucher auf verschiedenen Ebenen an. Im Einzelnen finden sich:

  • Windharfe: Hier spielt der Wind die Melodie und die kann sich je nach Windrichtung anders anhören. Gestaltet wurde das moderne Kunstwerk von Jutta Kelm, einer Wind- und Klangkünstlerin aus der Region.
  • Helmholtz-Resonatoren: Benannt nach dem Forscher Hermann L. F. von Helmholtz (1821-1894), präsentieren sich den Besuchern die Helmholtz-Resonatoren. Diese Kugeln aus Edelstahl mit einem biegbaren Stab auf Stelen montiert, laden zum aktiven Testen ein. Sie  zeigen sich in verschiedenen Größen und werden an das Ohr gehalten, so dass ein bestimmter Ton wahrgenommen werden kann. Je nach Größe der Kugeln gestaltet sich der Ton tiefer oder höher. Die Resonatoren arbeiten dabei wie ein Filter von Tönen aus Geräuschen. Hier ergibt sich ein Zusammenhang mit dem menschlichen Innenohr, den die Besucher im Hörgarten Oldenburg kennenlernen.
  • Rohr-Resonatoren: Ein anderes Hör- und Klangerlebnis bieten die Rohr-Resonatoren, auch sie filtern akustische Töne. Diese klingen anders als die der Helmholtz-Resonatoren, da ihr Aufbau rohrförmig und beidseitig offen ist. Die Rohr-Resonatoren haben unterschiedliche Längen, was sich auf die Tontiefe auswirkt.
  • Mittelohr-Pauke: Eine weitere Station im Themenpark bildet die Mittelohr-Pauke, die wie eine große Trommel aussieht. Sie vermittelt die intelligenten Abläufe in unserem Ohr durch spielerisches Austesten.
  • Flüsterspiegel: Zwei akustische Hohlspiegel, die sich im Abstand von 40 m gegenüberstehen, veranschaulichen, wie Schall auch über weite Distanzen noch wahrnehmbar ist. Stehen nun zwei Besucher jeweils im Brennpunkt der Spiegel und flüstern sich gegenseitig etwas zu, so können sie einander wunderbar verstehen. Eine Person, die zwischen den Spiegeln, also etwa in der Mitte der Distanz steht, hört jedoch von der Unterhaltung nichts. Dieses Prinzip der Schallbündelung durch geometrisch geformte Körper spiegelt die Funktionsweise der menschlichen Ohrmuschel wieder.
  • Hörthron: Bitte Platz nehmen und hören heißt es am beweglichen Hörthron aus Edelstahl. Dieser besteht aus zwei gigantischen Exponentialtrichtern (vergleichbar mit einem Grammofon-Trichter), einer schallführenden Röhre und zwei Hörrohren sowie einer Sitzgelegenheit. Setzt man sich nun hin, so befinden sich die beiden Hörrohre genau an den Ohren des Besuchers. Die Trichterwirkung verstärkt den ankommenden Schall. Da die beiden Trichter zueinander einen großen Abstand vorweisen, kann das menschliche Ohr die Schallrichtung wesentlich besser zuordnen, als dies mit den eigenen Ohren, die nur ca.15 cm Abstand voneinander haben, der Fall ist. Die Möglichkeit der Drehung des Hörthrons erlaubt eine noch genauere Richtungsbestimmung der Geräusche.
  • Akustische Kanone: Am Haus des Hörens findet sich ein Ultraschallstrahler (Audiobeam). Der gebündelte jedoch unhörbare Ultraschall-Strahl kann mit einem Joystick in beliebige Richtungen gelenkt werden. Trifft er dann auf ein festes Hindernis wird der Schall hörbar.
  • Binauraler Teich: Der Binaurale Teich verdeutlicht, wie das menschliche Gehör im Raum Objekte identifizieren kann. Binaural bedeutet zweiohriges Hören. Vergleichbar mit den Gehörgängen, können an den Wasserenden des Teichs Wasserwellen registriert werden, die durch akustische Quellen entstehen und sich bis in die Stichkanäle des Teiches erstrecken. Im Raum verteilt sich der Schall in der Luft und bildet so einen „Wellensalat“, den unser intelligentes Gehirn wieder ordnet, um die genaue Position sowie die Art des Objektes zu bestimmen. Wie beim binauralen Teich stehen dem Gehirn jedoch nur die beiden Wellengänge am Ende der Gehörgänge zur Verfügung.
  • Cochlea Modell: Cochlea ist die Bezeichnung für das Innenohr. Das Modell zeigt, welche Vorgänge im Innenohr ablaufen, damit der in verschiedene Frequenzbereiche zerlegte Schall analysiert und auch komplexe akustische Signale vom Gehirn verstanden und entsprechend verarbeiten werden können.

Am Eingang des Hörgartens befindet sich eine feuerrote historische Telefonzelle aus England, die zum Info-Terminal umfunktioniert wurde. Hier erfahren Besucher reichlich Wissenswertes zu den Themenstationen des Hörgartens und rund um das Hören.

Haus des Hörens

Im Haus des Hörens, das vom Hörzentrum Oldenburg realisiert und 2002 eingeweiht wurde, dreht sich alles um die Hörforschung. Neben dem Hörzentrum Oldenburg, als wichtiger Hightech-Dienstleister für audiologische Produkte mit weitreichendem Forschungsschwerpunkt, sind die HörTech GmbH, die Abteilung Medizinische Physik der Universität Oldenburg, die Deutsche Gesellschaft für Audiologie, die Abteilung für Hör-, Sprach- und Audiotechnologie des Fraunhofer IDMT und der Förderverein des Haus des Hörens ansässig.

Die Jade Hochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth bietet hier zusammen mit der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg den Studiengang Hörtechnik und Audiologie an, der bundesweit einmalig ist. Ein besonderer Meilenstein in der Hörforschung zeigt sich mit dem Projekt KAS, das für den einzigartigen Kommunikationsakustik-Simulator steht, mit der die ganze Welt der Raumakustik im Haus des Hörens erlebbar wird. Daher ist das Haus des Hörens auch ein prädestinierter Ort für Konzerte, die regelmäßig stattfinden.

Öffnungszeiten und Besucherinfos

Das Haus des Hörens und der angrenzende Hörgarten sind in der Marie-Curie-Straße 2 in 26129 Oldenburg zu finden. Der Garten ist täglich von 9.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Weitere Informationen erhalten Interessierte auf der Internetseite des Hörgartens und über den Förderverein.

Foto: Clipdealer

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