Dixit, Spiel des Jahres 2010

Spiel des Jahres 2010: Dixit

von Michael Weber
2 Minuten Lesedauer

Assoziationsspiel zum Kennenlernen

Jedes Jahr im Sommer, wenn noch keiner richtig an Weihnachten denkt, kürt eine Jury von Spieleexperten das „Spiel des Jahres“. Ein Kritikerpreis, der seit über 30 Jahren in schöner Regelmäßigkeit einen wichtigen Impuls für das Weihnachtsgeschäft im Spielwarenhandel gibt. Denn das Spiel des Jahres steht neben Klassikern wie Monopoly und Die Siedler von Catan ganz oben auf der Liste zum Wünsche-Erfüllen. Gerade gestern erhielt das Spiel Dixit des kleinen französischen Verlags Libellud die begehrte Auszeichnung, die Verkaufszahlen von mehreren Hunderttausend Exemplaren bedeutet.

Ungewöhnliches Kennenlernspiel

Autor Jean-Louis Roubira hat mit Dixit ein Spiel geschaffen, das sehr einfach und zugänglich ist. Hier werden keine Straßen verkauft, keine Armeen über das Brett geschoben und auch keine Handelswaren verkauft. Dixit ist anders. Es geht darum, die Mitspieler einschätzen und somit kennenzulernen. Das klappt anhand von wunderschönen Grafiken und einem leicht verständlichen Mechanismus, in dessen Mittelpunkt die Kartenmotive stehen.

Das Spiel fasziniert durch die schönen Grafiken, auf denen fantasievolle und verträumte Bilder zu einem stimmungsvollen Ambiente für das eigentliche Spiel erwachsen. Dabei geht es darum, reihum eine Karte verdeckt zu legen und diese mit einem Begriff, Geräusch oder Zitat zu beschreiben. Die anderen Spieler legen nun eine möglichst passende Karte verdeckt dazu. Nun werden die Karten gemischt und offen aufgedeckt. Alle Spieler müssen nun verdeckt tippen, welches die erstgelegte Karte war. Bei Erfolg gibt es Punkte.

Das Spiel abseits der Regeln

Das ist schon alles und das Spiel wird zur völligen Nebensache. Denn nun ist es an den Spielern, sich gegenseitig zu fragen, warum sie die Karten so gelegt und beschrieben haben, was sie darin sehen und welche Vorstellungen sie damit für sich verbinden. Das eigentliche Spiel abseits der Anleitung beginnt. Denn Dixit ist in Wirklichkeit weniger Spiel als vielmehr Mittel zur Kommunikation. Der Austausch über die Kartenmotive lässt Menschen eng zusammenrücken und selbst Generationen verbinden. Hier kommt man ins Gespräch und das Spiel rückt aus dem Zentrum des Handelns.

Dass dieser spielerische Nebeneffekt vom Autor so gewollt war, darf mit Fug und Recht behauptet werden, ist er doch Kinderpsychologe und hat aus seiner Arbeitserfahrung heraus dieses Spiel kreiert. Somit ist Dixit so sehr anders als bisherige Spiele mit der Auszeichnung „Spiel des Jahres“, dass es für viele eine verträumte und interessante Überraschung sein wird. Die Spieler müssen sich allerdings auf dieses Erlebnis einlassen wollen.

Dixit von Jean-Louis Roubira (Verlag: Libellud/Vertrieb: Asmodee) ist für 3-6 Spieler ab 8 Jahre und dauert ca. 30 Minuten.

Foto: Libellud

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