Deutschland: Der Kölner Hauptbahnhof wird für den Zugverkehr geschlossen

von Otto Hofmann
2 Minuten Lesedauer

Nach Angaben der Deutschen Bahn bleibt der Kölner Hauptbahnhof ab Freitag, 21 Uhr, bis 5 Uhr morgens für alle Züge gesperrt.

Von der Sperrung wegen Bauarbeiten zur Errichtung neuer elektronischer Stellwerke sind auch der Bahnhof Köln-Messe/Deutz und die S-Bahnen des Nahverkehrs betroffen.

Dadurch wird die westdeutsche Stadt in der Nacht zum Freitag fast vollständig vom Zugverkehr abgeschnitten.

„Wir empfehlen, in dieser Nacht auf nicht unbedingt notwendige Fahrten von und nach Köln zu verzichten“, teilte die Deutsche Bahn mit. Zur Überbrückung der Störung wird ein umfangreicher Busersatzverkehr organisiert.

Viele Hochgeschwindigkeitszüge des InterCity Express (ICE) werden nicht am Kölner Hauptbahnhof halten. Folglich werden ICE-Züge aus Norddeutschland größtenteils in Düsseldorf halten, diejenigen von oder nach Brüssel in Köln-Ehrenfeld.

Deutschlands Eisenbahnprobleme

Die Deutsche Bahn befindet sich in einer schwierigen finanziellen Lage und verzeichnete im ersten Halbjahr einen Verlust von 1,2 Milliarden Euro.

Auch Passagiere sind zunehmend von Verspätungen und Ausfällen aufgrund häufiger Wartungs- und Reparaturarbeiten betroffen. Im Jahr 2023 hatte mehr als jeder dritte Fernzug ​​der Deutschen Bahn Verspätung.

Anfang des Monats traf sich der Vorstand der Deutschen Bahn, um einen Plan zur Verbesserung der Infrastruktur, des täglichen Betriebs und der finanziellen Situation des Unternehmens zu besprechen. Das Unternehmen hatte bereits angekündigt, bis zu 30.000 Mitarbeiter entlassen zu wollen.

Volker Wissing, der deutsche Verkehrsminister, sagte letzte Woche, dass die Deutsche Bahn darauf abzielen sollte, schnell profitabel zu sein.

„Die Deutsche Bahn muss Gewinne erwirtschaften, nicht in fünf oder sechs Jahren, sondern so schnell wie möglich“, sagte Wissing dem ZDF.

Die Deutsche Bahn verkauft ihre Logistiktochter

Die Deutsche Bahn gab vor zwei Wochen bekannt, dass sie ihre Logistiktochter Schenker an das dänische Unternehmen DSV verkauft, um ihre Schulden abzubauen.

Mit dem für 14,3 Milliarden Euro vereinbarten und voraussichtlich im nächsten Jahr abgeschlossenen Verkauf trennt sich das deutsche Unternehmen von einem seiner wenigen erfolgreichen Geschäftsbereiche.

„Der Verkauf von DB Schenker an DSV markiert die größte Transaktion in der Geschichte der Deutschen Bahn und gibt unserer Logistiktochter eine klare Wachstumsperspektive“, sagte Bahn-Chef Richard Lutz.

Woher kommen die Probleme der Deutschen Bahn?

In den letzten zwei Jahrzehnten sind die Investitionen in die Schieneninfrastruktur in Deutschland zurückgegangen, während die Zahl der Züge zugenommen hat, was zu einer Überlastung des Netzes geführt hat.

Das Unternehmen will Milliarden Euro in Infrastruktur und Reformen investieren, um bis 2030 über ein leistungsfähiges Netz zu verfügen.

Darüber hinaus streikten Lokführer der Deutschen Bahn im vergangenen Jahr mehrfach und forderten bessere Arbeitsbedingungen. Die fehlende Einigung zwischen dem Unternehmen und der Lokführergewerkschaft GDL führte sogar zum längsten Bahnstreik in der Geschichte des Landes.

Herausgegeben von: Zac Crellin

Entdecken Sie mehr Themen