Deutschland: Nach tödlichem Hoteleinsturz sind weitere Aushubarbeiten nötig

von Otto Hofmann
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Um die Ursache des tödlichen Hoteleinsturzes in der westdeutschen Stadt Kröv letzte Woche zu ermitteln, seien weitere Abbrucharbeiten erforderlich, teilten die örtlichen Behörden am Montag mit.

Ein Polizeisprecher sagte, Gutachter der örtlichen Baubehörde seien zudem noch dabei, die Trümmer zu untersuchen.

„Es wird noch eine Weile dauern“, sagte er.

In der Nacht zum 6. August stürzte eine ganze Etage des Hotels an der malerischen Mosel, einem beliebten Touristenziel und berühmten Weinbergen, ein.

Zwei Menschen – eine 64-jährige Frau und der 59-jährige Hotelbesitzer – wurden getötet, sieben weitere Menschen konnten schließlich aus den Trümmern gerettet werden.

Einer von ihnen, ein 26-jähriger Vater aus den Niederlanden, wurde mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus im nahegelegenen Trier eingeliefert und in ein künstliches Koma versetzt. „Sein Zustand ist nicht gut“, sagte ein Polizeisprecher am Sonntagabend.

Am Montag wurde er in eine Spezialklinik in die Niederlande geflogen, wo er operiert wird.

Crowdfunding-Kampagne bringt 50.000 Euro ein

Die 23-jährige Frau des Mannes, die zusammen mit dem zweijährigen Sohn des Paares unverletzt aus den Trümmern gezogen wurde, schrieb in den sozialen Medien, ihr Mann sei halb wach gewesen und sie hätten kommunizieren können.

Sie sagte, sein Zustand sei derzeit stabil, die Ärzte hätten sie jedoch gewarnt, dass sich dies ändern könne, und bat die Leute, für ihn zu beten.

Bei einem Gottesdienst in Kröv am Sonntag sprachen Angehörige per Videoverbindung den Rettungskräften ihren Dank aus. “Wir vertrauen darauf, dass er wieder gesund wird”, sagte der Vater des Mannes. “Den Ärzten geht es gut.”

Inzwischen wurden im Rahmen einer Crowdfunding-Kampagne in den Niederlanden über 54.000 Euro (59.000 Dollar) gesammelt, um die Kosten für den Flugtransfer und die weitere Behandlung zu decken.

Laut niederländischen Medienberichten deckt die Versicherung der Familie derartige Notfälle im Ausland nicht ab.

Die Hotelstruktur stammt aus dem 17. Jahrhundert

Auch in Kröv laufen Untersuchungen zu Schäden an Nachbargebäuden. Unter anderem sind dort kleine Risse in Wänden zu sehen, die seit dem Einsturz größer erscheinen.

Laut dem örtlichen Brand- und Katastrophenschutzinspektor Jörg Teusch stammen die Grundmauern des eingestürzten Hotels aus dem 17. Jahrhundert.

Ursprünglich hatte das Gebäude Holzdecken, aber beim Aufstocken um zwei Stockwerke im Jahr 1980 wurden Betondecken eingebaut.

Teusch sagte, die Untersuchungen würden zeigen, „ob etwas an der Unterkonstruktion des Gebäudes schiefgelaufen ist“.

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