Ein mutmaßliches Mitglied der libanesischen militanten Gruppe Hisbollah sei in Deutschland festgenommen worden, teilte die Staatsanwaltschaft am Montag mit.
Ihm wurde vorgeworfen, Komponenten für Drohnen beschafft zu haben, die mutmaßlich bei Angriffen auf Israel eingesetzt werden sollten.
Was wissen wir sonst noch über das mutmaßliche Hisbollah-Mitglied?
Die Staatsanwaltschaft teilte mit, der Libanese, der gemäß dem deutschen Datenschutzgesetz nur als Fadel Z. identifiziert wurde, sei am Sonntag in der Stadt Salzgitter im nordwestlichen Bundesland Niedersachsen festgenommen worden.
Er sei „dringend verdächtig der Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung“, hieß es in der Erklärung der Bundesanwaltschaft.
Dem Mann wurde vorgeworfen, „Komponenten, insbesondere Triebwerke für den Bau von Drohnen“ beschafft zu haben, die „in den Libanon exportiert und bei Terroranschlägen gegen Israel eingesetzt werden sollten“.
Die Staatsanwaltschaft erklärte, der Mann stehe im Verdacht, sich „spätestens im Sommer 2016“ der Hisbollah angeschlossen zu haben.
Hisbollah in Deutschland verboten
Deutschland stuft die Hisbollah als „schiitische (muslimische) Terrororganisation“ ein und hat der Gruppe im Jahr 2020 Aktivitäten auf deutschem Territorium verboten.
Die USA, Deutschland und mehrere sunnitisch-arabische Länder betrachten die Hisbollah als Terrororganisation, und auch die EU führt den bewaffneten Flügel der Hisbollah auf der Liste der Terrorgruppen.
Die bewaffnete Gruppe kontrolliert überwiegend schiitische Gebiete der Hauptstadt Beirut sowie Gebiete im Süden und Osten des Libanon. Der politische Flügel der Hisbollah ist eine der größten Parteien in der Koalitionsregierung des Landes unter Premierminister Najib Mikati.
Die Hisbollah ist mit der militanten Hamas verbündet, die im Gazastreifen gegen israelische Streitkräfte kämpft.
Der Krieg zwischen der Hamas und Israel begann am 7. Oktober, als die militante Gruppe Angriffe auf den Süden Israels startete. Dabei tötete sie nach israelischen Angaben fast 1.200 Menschen und nahm etwa 250 Geiseln. Am folgenden Tag begann die Hisbollah, Raketen auf Israel abzufeuern. Seitdem liefern sich beide Seiten regelmäßig Schusswechsel.
Internationale Politiker haben ihre Besorgnis darüber geäußert, dass die Feindseligkeiten zwischen der Hisbollah und Israel einen größeren regionalen Konflikt auslösen könnten.
sdi/ab (AFP, dpa)