EM 2024: Deutschland feiert weitgehend sicheres Turnier

von Otto Hofmann
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Die deutsche Innenministerin Nancy Faeser sagte am Montag, die in Deutschland ausgerichtete Fußball-Europameisterschaft 2024 sei trotz „einiger sicherheitsrelevanter Vorfälle“ weitgehend ruhig verlaufen.

“Es kam zu deutlich weniger sicherheitsrelevanten Vorfällen und Straftaten, als unsere Sicherheitsbehörden bei einer Millionenveranstaltung erwartet hatten”, sagte Faeser. “Die bundesweit sehr hohe Polizeipräsenz war hierfür der Hauptgrund.”

Während des einmonatigen Turniers fanden in zehn deutschen Stadien Spiele statt. In den großen Städten wurden außerdem spezielle Fanzonen eingerichtet, in denen die Spiele übertragen wurden. Insgesamt besuchten 2,6 Millionen Menschen die Spiele, und weitere 6 Millionen sahen sich die Spiele in den Fanzonen an, so das Innenministerium.

“Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Es waren tolle Fans da, tolle Organisation, Städte, die voll mitgemacht haben. Wir von der UEFA freuen uns immer riesig, wenn wir in Deutschland etwas auf die Beine stellen können”, sagte UEFA-Turnierdirektor Martin Kallen am Montag.

Hunderte angezeigte Straftaten

Nach Angaben des Innenministeriums registrierten die Beamten im Zusammenhang mit dem Turnier 2340 Straftaten, darunter rund 700 Körperverletzungen und 120 Diebstähle. In 140 Fällen kam es zu Angriffen auf Polizisten.

Insgesamt habe die Polizei etwa 170 Festnahmen und 320 vorübergehende Inhaftierungen vorgenommen, teilte das Ministerium mit.

Anlässlich des Turniers führte Deutschland vorübergehende Grenzkontrollen ein, eine Maßnahme, die im Schengenraum, in dem keine Personalausweiskontrollen durchgeführt werden, normalerweise nur zu besonderen Anlässen angewandt wird. Das Ministerium teilte mit, dass die Grenzschutzbeamten 8.300 unbefugte Einreisen registrierten und 1.112 Personen festgenommen wurden.

Diese Grenzkontrollen bleiben bis Freitag in Kraft, werden jedoch entlang der deutsch-französischen Grenze vom 26. Juli bis 11. August für die Dauer der Olympischen Spiele wieder eingeführt.

Auch an den Grenzen zu Polen, Tschechien und der Schweiz bleiben die Grenzkontrollen bis Dezember bestehen, an der österreichischen Grenze bis November.

„Fantastisches Fußballfest“

Trotz der gemeldeten Probleme kann die Sicherheit des Turniers als Erfolg gewertet werden. Deutschland sei “auf alle denkbaren Gefahren vorbereitet gewesen, von islamistischem Terrorismus über Hooligan-Gewalt bis hin zu Cyberangriffen und gefährlichen Drohnenflügen”, sagte Faeser.

„Wir haben im Herzen Europas das großartige Fußballfest erlebt, das wir uns alle gewünscht haben. Unser Land hat sich als guter Gastgeber präsentiert“, sagte Faeser in einer Pressemitteilung.

“Viele Bilder dieses Sommers in unseren Städten werden uns unvergesslich bleiben”, fügte sie hinzu. Der Fußball könne “natürlich nicht die Probleme unserer Zeit lösen, aber er hat in diesen Wochen ein Gemeinschaftsgefühl geschaffen, das uns als Gesellschaft gut getan hat”, sagte sie.

Insgesamt besuchten nach Angaben Berliner Behörden die beiden Fanzonen in der Stadt nahe dem Brandenburger Tor eine Million Menschen.

„Wir haben gezeigt, dass wir für Sicherheit sorgen können. Berlin hat gewonnen“, sagte Berlins Sportsenatorin Iris Spranger.

fb/ab (AFP, AP, dpa)

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